Rundbrief Dezember 2000

 
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Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben, ( 0 39 04 / 4 25 95, Fax 0 39 04 / 46 49 33
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Abs.: Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben

J

Der Schnee ist nur erlogene Reinlichkeit.
Johann Wolfgang von Goethe

Haldensleben, 22.11.2000

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

der 89. Friedensweg am Sonntag, den 03. Dezember 2000 wie immer um 14 Uhr steht unter dem Motto "Die Friedensbotschaft lässt sich nicht erschießen". Der Treffpunkt ist in Jävenitz, neben der Kirche direkt an der B 188. Von dort aus geht es zunächst in gemeinsamer Fahrt zum Ausgangspunkt der etwa 3,5 km langen Wanderung an den Prinzendamm. Wolfgang Richter und Otto Ahrends bereiten den Friedensweg vor, da wird es wieder sehr angenehm. Im Wald begegnen wir dem Weihnachtsmann. Zuerst ist also die Natur dran. Um 15.30 Uhr geht es in die Gaststätte "Zur Gans" an der B 188. Dort werden uns die Harmonikafreunde e. V. zum ersten Advent mit weihnachtlichen Weisen erfreuen. Ich bitte um pünktliches Erscheinen, damit wir die jungen Musiker nicht so lange warten lassen wie vor 3 Jahren. Im Saal ist dann auch die Gelegenheit für die Redebeiträge. Nach den Musikanten wollen wir noch das Video vom Sachsen-Anhalt-Tag nachholen, was beim 88. Friedenswegen aus technischen Gründen nicht geklappt hat. Die Gaststätte wird auch Kuchen anbieten, so dass wir uns nicht unbedingt selbigen von zu Hause mitbringen müssen. Mit von der Partie wird auch die Pinnwand mit der Bitte um Mitarbeit sein, so dass die Arbeit auf viele Schultern verteilt wird.

Wie der Presse zu entnehmen war, bekommt Staßfurt und Umgebung ab 01. Dezember 2000 Heidewasser. Wer mitmachen will bei der Begrüßung der neuen Konsumenten unseres Wassers und auf Gefahren für das Trinkwasser hinweisen und auf uns aufmerksam machen will, kann sich bei mir melden. Etwa ab 12 Uhr wollen wir dort sein.

Auch am Freitag, den 01. Dezember 2000 findet um 19 Uhr in Colbitz, im "Haus Hubertus" (an der Betonstraße) die nächste Mitgliederversammlung des Fördervereins Naturpark Colbitz-Letzlinger Heide e. V. statt. Gäste sind willkommen.

Am Sonnabend, den 02. und Sonntag, den 03. Dezember 2000 findet in Kassel der 7. Friedenspolitische Ratschlag statt. Themenschwerpunkte sind "Kriegsursachen analysieren",

"Kriegsvorbereitungen stoppen" und "Friedensbedingungen verbessern".

Das Arbeitstreffen findet am Mittwoch, den 06. Dezember 2000 um 19 Uhr in Haldensleben in der Gaststätte Richter statt. Diese befindet sich in Holzmarktstraße 2.

Ich war mit Prozess der Anrainergemeinden der Wittstock-Ruppiner Heide vor dem Bundesverwaltungsgericht, das Urteil wird erst am 14. Dezember 2000 um 09.40 Uhr verkündet. Davon wird im nächsten Rundbrief berichtet. Hier geht es allerdings um politische Entscheidungen, nicht um einen Verwaltungsakt! Behandelt wurde die Planungshoheit der Gemeinden. Interessant sind die Aussagen des Gerichtes über den Übergang der Fläche von der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte zur Bundeswehr. Das trifft auch auf die Colbitz-Letzlinger Heide zu.

Lkws, Waggons und Schiffe sind nicht nur mit Weihnachtsgeschenken unterwegs, sondern auch mit Rüstungsgütern. Seit der Panzerlieferung in die Türkei sind die Rüstungsexporte wieder etwas thematisiert worden. 0,3 % des Außenhandels sind Waffen. Insgesamt wurden 1999 für 2,88 Mrd. DM Rüstungsgüter exportiert. folgende Länder haben hauptsächlich etwas davon abbekommen:

die anderen NATO-Staaten, allein die Türkei hauptsächlich Marinetechnik im Wert von

1,909 Mrd. DM
Ägypten vor allem Munition 32 Mio. DM
Bangladesch, in erster Linie Teile für Kriegsschiffe 13 Mio. DM
vor allem Teile für Kriegsschiffe gingen nach Brasilien, Wertumfang insgesamt  81,3 Mio. DM
Indien bekommt vor allem Teile für Kriegsschiffe und Hubschrauber im Gesamtwert von 63,4 Mio. DM
Israel bekommt vor allem U-Boote und Teile für Kriegsschiffe und damit die Parität gewahrt wird, für 477,2 Mio. DM,

war 1999 Lkw und Minenfräsen nach Jordanien unterwegs im Wert von

4,8 Mio. DM.
Mit Korea florierte das Geschäft mit Kriegsschiffs- und Flugzeugteilen für  130,2 Mio. DM.

Auch nach Nigeria wurden gehörig Teile für Flugzeuge geliefert.

118,8 Mio. DM
Rumänien war als Empfangsland auf Flakpanzern vermerkt im Wert von 36,3 Mio. DM

Der Stadtstaat Singapur erhielt gepanzerte Fahrzeuge für
oder waren dort bloß die Zwischenhändler?

32,1 Mio. DM
Nach Taiwan gingen elektronische Ausrüstungen und ein Triebwerksprüfstand im Wert von 14,5 DM,
während sich der Export in die Vereinigten Arabischen Emirate (Teile für gepanzerte Fahrzeuge und elektronische Ausrüstungen) 1999 als mächtiger Brocken erwies mit 336,7 Mio. DM.

Darin nicht enthalten sind die als "Gartenzwerge" deklarierten Güter. Da wird es bestimmt eine Dunkelziffer geben.

Die "Politischen Grundsätze über den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern" vom 19.01.2000 sind ebenfalls im Internet (http://www.nachtwei.de) zu finden.

Aber warum denn das wertvolle Gut exportieren, wo doch im eigenen Land große Aufgaben warten. Der Rüstungshaushalt ist im nächsten Jahr um 3,4 % höher als in diesem. Gerade wurde die Bildung einer schnellen Eingreiftruppe der EU beschlossen. 100 000 Personen soll diese stark sein, davon 30 000 aus der Bundesrepublik. Außenminister Fischer wird zitiert "Deutschland muss als großes Land Verantwortung übernehmen." Dann lese ich noch in der Zeitung dass das Eurofighter-Projekt um 2,5 Mrd. DM teurer wird, insgesamt also 25,5 Mrd. Kosten wird, das sind für jeden Bundesbürger von der Urgroßmutter, die schon damals für die Stukas bluten musste, bis hin zum Baby, welches jetzt vielleicht gerade nebenan mit voller Hose schreit, rund 320 DM. Wer ist eigentlich in der Regierung?

Euer

Helmut Adolf