Rundbrief Juli 2003

Kontaktadressen und Mitfahrbörse: 
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben, ( 0 39 04 / 4 25 95, Fax 0 39 04 / 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, ( 0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Joachim Spaeth, ( (01 60) 3 67 18 96

Spendenkonto: Gisela Mühlisch, Kto. 3010008448, BLZ 81050555, Sparkasse Stendal, Stichwort: OFFENe HEIDe

E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de 

Abs.: Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben

Haldensleben, 25.06.2003

 

Die NATO ist die größte Friedensbewegung in Europa.
Dr. Gerd Müller (CSU-MdB)

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

zunächst möchte ich mich entschuldigen für die verspätete Zustellung des Rundbriefs im Juni. Dieser Brief kommt nun hoffentlich wieder pünktlich an. Aber vielleicht kann der / die eine oder andere bei der Verteilung der Rundbriefe helfen.

Zum 120. Friedensweg treffen wir uns am Sonntag, den 06. Juli 2003 um 14 Uhr in Lindhorst vor der Kirche. Dort wartet auch schon eine Kutsche auf die amtierende Heidekönigin Nadine I. In gemeinsamer Fahrt wollen wir der Kutsche folgen. Es gibt zum Jubiläums-Friedensweg ein Wiedersehen und vor allem ein Wiederhören des Posaunenchors Stendal. Nach der Kundgebung wollen wir das Lysimeter besichtigen und bekommen dazu eine fachkundige Führung. Mit der Anlage wird die Wechselwirkung zwischen Vegetation und Wasserhaushalt gemessen. Es folgt eine etwa 5 km lange Wanderung am Lindenwald. Wer erst später zum Friedensweg kommen kann, fährt bitte gleich zum Eingang des Lindenwaldes (hinter dem "Rabensol").

Auf dem 7. Sachsen-Anhalt-Tag vom 27. bis 29. Juni 2003 in Burg sind wir natürlich auch vertreten mit einem Stand im Umweltdorf in der Deichstraße und wieder mit einem Festwagen beim Festumzug am Sonntag. Am Sonnabend um 18 Uhr gibt es eine Vorstellung von "Heidelicht" und "Lindenblätter" im Informationszentrum des NABU im Ortsteil Blumenthal.

Das Arbeitstreffen findet am Mittwoch, den 09. Juli 2003 um 19 Uhr in Magdeburg, Ulrichplatz 10 (über dem "Palazzo") statt, bitte bei "Klubraum" klingeln. Das ist in der Nähe des Hauptbahnhofs, so können auch die Magdeburger mal zum Arbeitstreffen in der Nähe gehen.

Während des Sommers muss es keine Unterbrechung der Aktionen für den Frieden geben. So bietet die Bürgerinitiative FREIe HEIDe Aktionstage vom 25. Juli bis 03. August 2003 speziell für Jugendliche an. Aber auch die FriedensreiterInnen sind wieder unterwegs. Wer mit Pferd oder Fahrrad vom 08. bis zum 17. August 2003 im Wendland mitmachen will, melde sich bitte bei mir.

Eurer

Helmut Adolf

 

Nach der Besichtigung des Lysimeters und angesichts des Wasserwerkes ganz in der Nähe ist unser Blick für die Probleme der Trinkwasserversorgung wieder etwas geschärft. Hier noch zum weiteren Einstieg ein paar Fakten aus einem Positionspapier von Attac in Jena und Weimar zur Privatisierung und Liberalisierung der Wasserversorgung. Das ist eine brandaktuelle Sache, denn einige "Große" warten darauf, dass die Wasserversorgung privatisiert wird und sich damit Geld verdienen lässt. Andererseits versuchen Kommunalpolitiker durch Privatisierung der Daseinsvorsorge sich von finanziellen Problemen zu entledigen. Dabei liegt eine Ursache für die Finanzsorgen der öffentlichen Kassen im Kettengerassel in der Heide. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat auch eine Regionalgruppe in Magdeburg. Das 10-seitige Positionspapier mit weitergehenden Literaturhinweisen kann im Internet unter http://www.attac.de heruntergeladen werden.

"... Sauberes Trinkwasser und ausreichende sanitäre Einrichtungen gehören unauflöslich zusammen. Aber nur knapp 20 % der Menschheit leben in Häusern, die an eine Kanalisation angeschlossen sind und 2,4 Milliarden Menschen verfügen über gar keine sanitären Einrichtungen und keine Abwasserreinigungssysteme.

97 % des Erdwassers in Meeren, Flüssen und Seen ist Salzwasser, von den drei Prozent Süßwasser steht nur ein Prozent als Trinkwasser zur Verfügung. Etwa 70 % des weltweit genutzten Süßwassers werden von der Landwirtschaft verbraucht (20 % Industrie, 10 % private Haushalte), 40 Prozent der Welternährung beruhen offiziell auf künstlicher Bewässerung, in vielen Ländern der Dritten Welt sind es über 90 %. Dies ist eine prekäre Abhängigkeit, denn die heute im landwirtschaftlichen Sektor eingesetzten Wassermengen stehen dauerhaft nicht zur Verfügung. Dies kann Nahrungsmittelknappheit, Hunger und verstärkte Migration bedeuten...

Die Zukunftsaussichten sind ernüchternd: nach Schätzungen der UN werden bis zum Jahre 2025 zwei Drittel der wachsenden Weltbevölkerung an den Folgen ernsthafter Wasserknappheit leiden - nicht zuletzt aufgrund des höchst wahrscheinlichen Klimawandels - und es drohen gewaltsame Konflikte um das "blaue Öl" des 21. Jahrhunderts...

Derzeit liegen noch 90 % der weltweiten leitungsgebundenen Wasserversorgung in kommunaler bzw. staatlicher Verantwortung. Ihre Teil- oder Totalprivatisierung hat allerdings bisher schon auf allen Kontinenten stattgefunden, insbesondere in den Großstädten des Südens...

Angesicht der besorgniserregenden Dimension der zunehmenden Wasserknappheit und -verschmutzung in vielen Regionen der Welt schließen wir uns der Forderung anderer Nicht-Regierungs-Organisationen nach einer internationalen Wasserkonvention an (analog anderer UN-Konventionen, z.B. Klimarahmenkonvention, Konvention zum Schutz der Artenvielfalt, Wüstenkonvention). Diese sollte u.a. folgende Punkte beinhalten:

  1. Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser, Wasser ist ein Kollektivgut
  2. Vermittlung der UN bei internationalen Wasserkonflikten; Zuständigkeit der UN- Organisationen bei der Finanzierung und Koordinierung von Kreditvergaben und Entwicklungshilfeprojekten in der Wasserversorgung
  3. Subsidiaritätsprinzip und demokratische Mitbestimmung und Kontrolle
  4. Bekämpfung von Wasserverschwendung und -verschmutzung
  5. Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Aspekten bei Neuinvestitionen und beim Betrieb von wasserwirtschaftlichen Versorgungseinrichtungen"