Rundbrief Juni 2007

Kontaktadressen und Mitfahrbörse:
Christel Spenn, Immermannstraße 27, 39108 Magdeburg, ( 03 91 / 2 58 98 65
G. Mühlisch, 3940 Haldensleben, Ziegelhütte 5a ( 0 39 04 / 4 05 70
Joachim Spaeth, ( (01 60) 3 67 18 96

Spendenkonto: G. Mühlisch, H. Adolf, Kto. 302839902, BLZ 86010090, Postbank Leipzig, Stichwort: OFFENe HEIDe

E-Mail: info@offeneheide.de  Internet: http://www.offeneheide.de

Abs.: Christel Spenn Immermannstr.27, 39108 Magdeburg

Magdeburg, 23.05.07

Staaten sind wie Teppiche:
Von Zeit zu Zeit sollte man sie ausklopfen.
Sienkiewicz

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

vom 01. bis 03. Juni findet in Osterburg der 11. Sachsen-Anhalt-Tag statt. Motto des Landesfestes ist in diesem Jahr "Historisch, sportlich, fit". Nähere Informationen zum Sachsen-Anhalt-Tag gibt es im Internet unter http://sat-2007.osterburg.de

Die OFFENe HEIDe ist an allen drei Tagen mit einem Informationsstand im Regionaldorf "Elbe-Börde-Heide" in der Naumannstraße vertreten. Dort ist am Sonntag, den 03. Juni 2007 um 11 Uhr auch der Treffpunkt zu unserem 157. Friedensweg. Wie wichtig unsere Präsenz auf dem Sachsen-Anhalt-Tag ist, zeigt die Tatsache, dass das Bundeswehrorchesters am Sonnabend, den 02. Juni 2007 ein Konzert geben soll. Setzen wir also der Normalität des Erscheinens der Bundeswehr unsere Normalität des Einsatzes gegen das Militär entgegen!

Am Sonntag startet der große Festumzug um 11 Uhr. Wegstrecke: Kreisverkehr - Breite Straße - Bismarker Straße – Wiesenstraße - Poststraße - Kirchstraße – Gartenstraße – Lindenstraße. Die OFFENe HEIDe ist mit einem Festwagen vertreten. Dieser wird auf das G8-Gipfeltreffen, das zeitgleich in Heiligendamm stattfindet, hinweisen.

Auf der Bühne der Hilfs- und Sicherheitsdienste am Busbahnhof in der Nähe des Bahnhofs gibt es den Karrieretreff Bundeswehr mit der Information "Arbeitgeber Bundeswehr" am Freitag und Sonnabend ab 12 Uhr. Als Arbeitgeber besonderer Art hat sich die Bundeswehr mit ihrem Einsatz in Afghanistan gerade erwiesen: Bestatter, Sargtischler, Floristen und Steinmetze haben Arbeit bekommen.

Für das Betreten des Festgeländes ist eine Plakette zum Preis von 3 € notwendig.

Die Reihe der großen Ereignisse geht weiter, vom 07. bis 09. Juni 2007 sind wir gemeinsam mit der FREIen HEIDe wieder mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten beim 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln, zu finden in der Messehalle 2.1, Stand 2.1C16.

Das Arbeitstreffen findet am Mittwoch, den 13. Juni 2007 um 19 Uhr in Haldensleben, im Wahlkreisbüro Wulf Gallert in der Ritterstraße 1.

Euer Helmut Adolf

 

Friedensfahrt um die Colbitz-Letzlinger Heide: Info-Tour zum G8-Gipfel

Vom 9.-11.5.07 fuhren wir – ein paar Leute der Bürgerinitiative OFFENe HEIDe – mit den Fahrrädern um den Truppenübungsplatz in der Colbitz-Letzlinger Heide, um auf den Zusammenhang zwischen Militär und Politik der G 8, das Gipfeltreffen und die Proteste in Heiligendamm hinzuweisen.

Wir hatten eine sehr schöne Friedensfahrt.

Mit unseren Fahrrädern, Schlafsäcken, Isomatten und einem kleinen Fahrradanhänger für das Informationsmaterial trafen wir uns am Mittwochmorgen am Alten Markt in Magdeburg. Bernd Luge kam, um Startfotos zu machen. Nach ein paar Gesprächen mit BürgerInnen fuhren wir um 10.00 Uhr los.

Wir waren zu wenig Teilnehmer, gemessen an dem Vorbereitungsaufwand (Zeit, Geld, Kraft): am Mittwoch vier (Petra, Uwe, Sabine, Christel) am Donnerstag sieben (plus Michael u. Edgar und Gisela bis Dorst), am Freitag wieder vier (Petra, Uwe, Sabine, Christel), aber es sollte eine sehr schöne und effektive Fahrt werden.

Von Magdeburg bis Barleben begleiteten uns zwei Polizisten per Fahrrad und zwei Polizisten im Kleinbus. Da unsere kleine Gruppe mit Sicherheitswesten gut ausgestattet war (hinten große "G 8-Verbotsschilder aufgenäht), meinten Sie, dass eine weitere Begleitung nicht nötig sei. Das war uns sehr recht. Kurz vor der Weiterfahrt in Haldensleben und Gardelegen kamen die Begleitpolizisten des jeweiligen Kreises, nach kurzem Gespräch verabschiedeten sich dann aber sehr freundlich. Wir wirkten wahrscheinlich harmlos und verkehrssicher.

In 30 Orten machten wir Halt, steckten Informationen in Briefkästen und sprachen mit BürgerInnen. Wir freuten uns, dass mehrere BürgerInnen schon in der Zeitung von unserer Friedensfahrt gelesen hatten und dass diese uns nicht ablehnend, sondern eher aufgeschlossen begegneten. Helmut hatte die Pressearbeit für uns gemacht. Pressebesuch bekamen wir leider nicht.

Die Begegnungen und Gespräche mit den Menschen waren unterschiedlich - manchmal hatten wir den Eindruck von Ort zu Ort unterschiedlich. Wir spürten Desinteresse, Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, aber wir erfuhren auch viel Aufgeschlossenheit und Interesse am Thema und Wohlwollen für unsere Aktion. Hier nur einige Reaktionen:

-Petra wird von ein paar alten Frauen angesprochen und gefragt, was sie da vertreiben würde. Was, Heiligendamm würde doch an der Ostsee liegen. Wie sie da wohl hinkämen und ob ein Bus fahren würde, fragten die Frauen. Sie dachten an eine Kaffeefahrt.

-Eine Frau erzählt Sabine einen Witz mit der Bitte, ihn weiter zu erzählen: Fragt einer, wie hoch der G 8 sei. Antwortet der andere, er habe keine Ahnung und müsse erstmal im Lexikon nachsehen.

-"Was die da oben machen, interessiert uns nicht. Die machen sowieso, was sie wollen. Aber die Soldaten vom Truppenübungsplatz spendieren uns sogar Kaffee und Kuchen, wenn sie Geburtstag haben. So vornehm sind wir hier!" Und: "Ich gehe immer zum Tag der Offenen Tür der Bundeswehr. Das ist ganz großartig."

- "Das ganze Dorf ist gegen den G8-Gipfel". Auf die Frage, ob die Leute im Dorf denn darüber sprechen: "Na klar sprechen wir hier drüber!"

-Ein Mann erzählt ein sehr schlimmes Kriegserlebnis.

Wir wurden mehrfach sehr gastfreundlich aufgenommen, konnten Kraft tanken und danken herzlich:

-in Haldensleben von Claus Czernitzki im Büro der Linkspartei mit Kaffee und Keksen, im Musikklub erwarteten uns bezogene Betten und Gisela Mühlisch spendierte Frühstück

-in Wannefeld von Martin Gregor,

-in Gardelegen kochte Frigga Conrad für uns und Pfarrer Lorenz sorgte für eine warme Unterkunft.

In Lüderitz überraschten uns Drähnes/Friedenswegteilnehmer, die schon vor der Haustür warteten um uns zu begrüßen.

Das Wetter war sehr wechselhaft, aber nicht kalt. Wir bekamen öfter einen Regenschauer ab, aber da es windig war, wurden wir sehr schnell wieder trocken. Der Weg führte uns zwischen den Dörfern durch die sehr schöne altmärkische Landschaft. Die Stimmung während der gesamten Fahrt war sehr gut und wir sind ohne Unfall oder andere Unannehmlichkeiten wohlbehalten am Freitagabend wieder zu Hause angekommen.

Christel Spenn