Rundbrief April 2007

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Christel Spenn, Immermannstraße 27, 39108 Magdeburg, ( 03 91 / 2 58 98 65
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Magdeburg, 25.03.07

Ein Tag im Frühling ohne Veilchenduft
ist ein verlorener Tag
Paracelsus, Theophrastus (1493-1541)

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

es ist doch immer wieder ein dolles Gefühl, wenn der Frühling kommt. Nur im Freien oder wenigstens bei offenem Fenster kann er erlebt werden. Die Kinder lärmen außer Rand und Band. In der Stadt lauert Gefahr, bei dem Übermut. – Warum können wir sie nicht in die Heide lassen? In unsere, für sie grenzenlos große Heide? Es fehlt an Geld, Zeit, und OFFENe HEIDe.

"Stellen wir uns mal janz dumm" sagte der Physiklehrer in der Feuerzangenbowle. Um in die Heide zu kommen, brauchen wir kein Geld. Solange wir leben, haben wir Zeit, wir müssen sie nur nicht vertun. Zum Beispiel mit zu viel Arbeit. Gönnen wir unseren Nächsten doch auch was Gutes, etwas Arbeit. Dann haben alle Zeit, in die Heide zu fahren. Die Regeln, die uns hindern, den Frühling zu genießen, haben wir uns doch selbst ausgedacht. Leider sind wir nicht dumm und halten uns daran.

Wir nehmen doch lieber das Auto. Protestieren nicht, daß der Bundestag den Souverän, das Volk, das mit 70% den Tornadoeinsatz ablehnt, und das Grundgesetz mißachtet. Schmücken uns die Feiertage mit Plastemüll, weil wir nicht mehr in die Heide kommen. Die einen weil sie zu viel arbeiten, andere weil’s Geld nicht reicht. Plappern auswendig gelernte Bildzeitungstexte nach, wenn die Gespräche über Sonderangebote ausgehen, beruhigen unsere Kinder mit blödem Spielzeug und wenn wir uns keine Kinder mehr leisten können mit `nem Katzenklo. Heizen noch mal kräftig, damit wir die Kälte, die uns umgibt, nicht spüren und merken nicht, daß es die Seele ist, die friert. Alles, alles Dreck, den wir unseren Enkeln hinterlassen.

Oder stellen wir uns doch mal dumm und versuchen es (mal wieder) mit der OFFENen HEIDe beim Ostermarsch am 9.4.2007 11:00 Uhr in Letzlingen. Fast 600.000 Menschen leben von dem Wasser aus unserer Heide. Ich denke fast 500 von Ihnen werden sich zu Ostern ansehen wollen wie es dem Wasser in der Heide und dem Frieden in der Welt geht. Zu wenig, um Wunder zu vollbringen, aber genug für einen wundervollen Frühlingstag mit Veilchen und Kranichen, Freiheit vor geschlossenen Toren.

Das Programm für unseren Ostermarsch und zugleich 165. Friedensweg findet Ihr in der Beilage. Was es mit den Kranichen auf sich hat auf der Rückseite und wie es dann weitergeht auch. Wir erwarten Gäste aus nah und fern. Weil diese auf dem Programm nicht erwähnt werden, möchte ich sie aufzählen: Die Haldensleber Bands "Revolution" und "e-motion" werden uns mit Musik erfreuen. Als Rednerinnen und Redner sind vorgesehen: Heino Falcke, ehemaliger Probst aus Erfurt, Udo Gebhardt, geschäfts- führender Vorsitzender des DGB in Sachsen-Anhalt, Ulrike Laubenthal, Werkstatt für Friedensarbeit in der Kyritz-Ruppiner Heide, Tobias Pflüger, Mitglied des Europaparlamentes, Gudrun Tiedge, Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt. Für das interreligiöse Gebet erwarten wir Pfarrer Johannes Lewek aus Bernburg. Und wir hoffen, Frank Hengstmann wird den Nachmittag mit geistreichem Witz würzen. Für Bewegung sorgt der 8,5 km lange Marsch. Er kann aber, da er am Gewerbegebiet mit dem Markt der Möglichkeiten, wo er beginnt und endet, vorbeiführt, gut abgekürzt werden. Außerdem gibt es ein Begleitfahrzeug. Der Liedermacher Stefan Frey wird uns auf dem Marsch begleiten.

Von Stendal wird es auch einen Autokorso zum Ostermarsch geben.

Das Arbeitstreffen findet am 11. April 2007 um 19 Uhr in Brunkau, Lüderitzer Weg 6 bei Hans-Joachim Ollendorf in der Firma statt. Ihr seid alle eingeladen. Es geht u. a. um den Sachsen-Anhalt-Tag (1. bis 3.Juni) und um G8. Dabei werden viele Helfer gebraucht. Bitte meldet Euch, wenn Ihr helfen wollt und zum Treffen nicht kommen könnt.

 

Vor das Kasernentor des Gefechtsübungszentrums (Güz) wollen wir eine Eiche pflanzen und Kraniche anhängen. Ob uns das gelingt, weiß ich nicht. Doch Kraniche sind ein Symbol für den Mut und die Friedenssehnsucht der Schwachen, ein Symbol aus dem fernen Japan, wo der Neoliberalismus wütet, wie bei uns auch. Die Geschichte schrieb mir Erika auf:

"Die 17-jährige Schülerin Sadako aus Hiroshima trainierte täglich für den Staffellauf. Eines Tages fiel sie in Ohnmacht und fand sich Stunden später im Krankenhaus wieder. Sie wurde immer schwächer; man hatte bald die Strahlenkrankheit Leukämie diagnostiziert.

Sie folgte den Ratschlägen ihrer Mitschülerinnen und faltete bunte Papierkraniche in ihrem Krankenbett. In Japan heißt es nämlich, wer tausend Kraniche faltet, hat einen Wunsch frei. Sadako starb nach dem 473. Kranich.

Nun lebt ihr Andenken fort, denn tausende Schulkinder falten in Japan seitdem Kraniche und hängen an jedem 6. August lange Ketten davon an das Mahnmahl im Zentrum Hiroshima.

Aber George W. Bush verkündet schamlos, mit atomaren Präventivschlägen strategische und wirtschaftliche Interessen der USA in aller Welt durchsetzen zu wollen."

 

Mehr dazu und eine Faltanleitung findet Ihr im Internet, unter http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=616&titelid=2610
oder ruft an, wir helfen Euch weiter.

Früher, als ich erwachsen wurde, habe ich gesagt: Das nützt nichts! Heute weiß ich, Veilchen duften und gemeinsam Kraniche falten und darüber reden, daß es auch anders geht, das wärmt im Frühling. Faltet mit Euren Freunden, Kindern und Eltern Kraniche und bringt sie mit. Wir wollen uns eine OFFENe HEIDe wünschen und ordentliche Arbeit, auch für die Soldaten, die nicht mehr gebraucht werden, saubere Luft und frisches Wasser für uns und unsere Kinder. Wer keine Wünsche hat, bekommt sie nicht erfüllt.

Heute sind 48 Ostermärsche (http://www.friedenskooperative.de/termine.htm) eingetragen. Einige suche ich raus, damit Ihr den in Eurer Nähe besuchen könnt.

Samstag, 07.04.2007 Breitenbach: Ostermarsch (Demonstration) durch den Zeitzer Forst mit Dieter Kmietczyk (OB Zeitz), Start: 15 Uhr, Parkplatz (Zugweg: durch den Zeitzer Forst in dem links an der Straße zwischen Breitenbach und Lonzig gelegenen Waldgebiet) Internet: http://www.zeitz.de

Sonntag, 08.04.2007 Leipzig: Ostermarsch gegen Militarisierung und Krieg, am Flughafen Leipzig-Halle im Rahmen des BUKO30, Auftakt: 12 Uhr, Rathausplatz Schkeuditz, anschl. Marsch (ca. 7 km um den Flughafen herum, Nähe A9 und dann A14), Abschlusskundgebung: 16 Uhr, Terminal des Flughafens Leipzig-Halle Internet: www.flughafen-natofrei.de/Ostermarsch2007

Sonntag, 08.04.2007 Fretzdorf: 15. Osterwanderung (Ostermarsch) zur zivilen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide, Auftakt: 14 Uhr, Kirche in Fretzdorf, anschl. (14.40 Uhr) Demo auf dem Platz mit "happening", Abschlußkundgebung: 15.45 Uhr, Internet: http://www.freieheide.de

 

Christel schreibt:

"Vom 9. bis 11.Mai machen wir eine Friedensfahrt durch die Dörfer um den Truppenübungsplatz in der Colbitz-Letzlinger Heide, bei der wir auf die militaristische Politik der G 8 und die Bedeutung des Truppenübungsplatzes hinweisen wollen. Genaueres geben wir beim Ostermarsch und im nächsten Heidebrief bekannt."

02.04.07, "G 8-Geschichte, Strukturen, Politik, Alternative", 19 30 Uhr,
EineWelthaus, Referent: Alexis Passadakis (WEED, attac)
22.05.07, "G 8 und globale Ökonomie", 19 Uhr, Linkskurve, Referent:
Gunter Quaisser (Gruppe Alternative Wirtschaftspolitik)

Bis bald Euer Hermann

PS.: Die Radfahrer treffen sich 7:00 Uhr am Alten Markt in MD. Abkürzungen im Aufruf.