Rundbrief April 2000

Kontaktadressen und Mitfahrbörse:
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben,
( 0 39 04 / 4 25 95, Fax 0 39 04 / 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal,
( 0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Joachim Spaeth,
( (01 72) 3 99 42 62

Spendenkonto: Gisela Mühlisch, Kto. 3010008448, BLZ 81050555, Sparkasse Stendal, Stichwort: OFFENe HEIDe

E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de 
Internet: http://www.offeneheide.de 

 

Abs.: Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben

Haldensleben, 16.03.2000

 

Ich liebe Politiker auf Wahlplakaten
Sie sind tragbar, geräuschlos
und leicht zu entfernen

Loriot

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

für den 81. Friedensweg haben wir ein volles Programm, deshalb bitte ich um ein pünktliches Erscheinen am Sonntag, den 02. April 2000 um 14 Uhr vor der Kirche in Lindhorst. Zu Beginn gibt es eine Andacht mit Superintendenten Langer aus Wolmirstedt, dann zeigt uns der Gospelchor Wolmirstedt eine Probe seines Könnens. Ehepaar Rambow aus Erfurt stellt die Aktion ökumenische Aktion "Steuern zu Pflugscharen" vor. Christel Spenn hatte uns bereits im Dezember auf dieses Thema eingestimmt. Aber damals war nur ein Teil der TeilnehmerInnen anwesend, außerdem ist das Thema sehr wichtig.

Bis zum Ausgangspunkt der eigentlichen Wanderung müssen wir noch ein Stück mit den Fahrzeugen zurück legen. Bis zu einer Birkengruppe, wo sich vielleicht das erste frische Grün sehen lässt, ist es etwa 2,5 km lang.

Übrigens stammen Text und Melodie des Heideliedes, welches beim 80. Friedensweg gesungen wurde ("Wenn die Heide blüht ...") von Dagobert Wehde.

Am Sonntag, den 26. März 2000 findet der nunmehr schon 10. Kaisersteinlauf statt. Treffpunkt ist um 09.30 Uhr in Letzlingen auf dem Sportplatz. Es werden Laufstrecken von 6 km und 11 km angeboten, dazu auch eine 6 km lange Wanderung. Das Programm klingt im Kulturhaus aus, wo auch "Kaiser" und "Feldmarschall" erscheinen.

In "Dolle’s Wirtshaus Stapelkrug" in Dolle findet am Mittwoch, den 05. April 2000 um 19 Uhr unser Arbeitstreffen statt. 

Dem Brief liegt der Ostermarschaufruf bei. Mit dem Schwung unseres Ostermarsches wollen wir auch eine Abordnung zum "Go In & Sit Out" am Ostermontag an der Einsatzzentrale für die Atomwaffen der USA bei Stuttgart (EUCOM) entsenden. Die Zentrale soll entweder friedlich besetzt ("Go In") oder deren Zufahrt blockiert ("Sit Out") werden. Damit wird gezeigt, das wir auch über den Heiderand hinaus blicken. Weitere Termine von Ostermärschen sind im Internet abrufbar. Auskünfte können auch unsere Kontaktadressen geben. Wir werden den Termin vom Zeitzer Forst mit einstellen. Unsere Leipziger Freundinnen und Freunde fahren in diesem Jahr nach Schneeberg.

Die Ausbildung "Zum Frieden erziehen – in Konflikten vermitteln" braucht noch eine Teilnehmerin, einen Teilnehmer, um im Mai beginnen zu können.

Der diesjährige Friedensritt findet vom 26. Juli bis 06. August im Raum Hannover statt, wo die Expo kritisch begleitet wird. Ein Thema wird dabei Gentechnik sein.

 

Eurer

Helmut Adolf

 

Es folgt ein Leserinnenbrief von Dr. Erika Drees, den die angeschriebenen Zeitungen aber (noch) nicht abgedruckt haben:

Sind Soldatinnen auch Mörder?

Diese Frage stellte der DVU-Landtagsabgeordnete Wolf kürzlich bei einer Debatte im Magdeburger Landtag. Nein, Herr Wolf, aber Mörderinnen. Vor etwa 20 Jahren haben besonders mutige und mündige Frauen in Ostberlin schriftlich erklärt, dass sie der damals geplanten Militärbeteiligung von Frauen nicht Folge leisten werden. Sie erreichten entsprechend wohlverstandener Emanzipation, dass die Frauenwehrpflicht in der DDR nicht eingeführt wurde. Die andere - nämlich weibliche - Hälfte der Bevölkerung fühlte sich zu entgegengesetzten Aufgaben befähigt: mehrere Basisgruppen "Frauen für den Frieden" entstanden damals und haben bis zum Aufbruch aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit im Herbst 1989 inspirierend und ermutigend in der DDR-Gesellschaft gewirkt.

Heute prozessieren Frauen um ihr Recht, das Tötungshandwerk erlernen zu dürfen. Es ist ja kein Handwerk mehr, sondern die Befähigung, gehorsam im richtigen Augenblick auf einen Knopf zu drücken. Die künftige Tornado-Pilotin wird zwar wissen, was sie mit diesem Knopfdruck anrichtet, aber sie wird wegen der großen Distanz zum ziel ihres Tuns nichts spüren, nichts fühlen. Das Ergebnis ihres Knopfdruckes liegt außerhalb ihres Vorstellungsvermögens.

Frau Kuppe, die Sozialministerin Sachsen-Anhalts, erhofft sich von der Soldatinnentätigkeit eine Veränderung von Ton und Atmosphäre in den Kasernen. Die wird es gewiss geben ... und zusätzlich eine Veränderung des Klimas in vielen künftigen Familien, wenn beide Eltern das Töten, Befehlen, Gehorchen verinnerlicht haben.

Von Gleichberechtigung kann übrigens durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes nicht die Rede sein, solange Frauen freiwillig, Männer aber pflichtig beim Militär lernen. Sicher wird bald ein Mann die Gleichberechtigung einklagen - und dann hat der Bundeskriegsminister das, was er entsprechend der neuen NATO-Doktrin braucht: eine hoch motivierte, freiwillige, geschlechtergemischte Elitetruppe für jeglichen schnellen Einsatz zur ... - nicht mehr zur Landesverteidigung - sondern zur Sicherung von Ressourcen, Zufahrtswegen und Märkten in aller Welt.