Rundbrief März 2002

Kontaktadressen und Mitfahrbörse:
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben, ( 0 39 04 / 4 25 95, Fax 0 39 04 / 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, ( 0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Joachim Spaeth, ( (01 60) 3 67 18 96

Spendenkonto: Gisela Mühlisch, Kto. 3010008448, BLZ 81050555, Sparkasse Stendal, Stichwort: OFFENe HEIDe

E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de 

 

Abs.: Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben

Haldensleben, 22.02.2002

Wer im Frühling nicht sät,
wird im Herbst nicht ernten.
Deutsches Sprichwort

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

wie steht es so schön auf unseren Flugblättern.: "An jedem ersten Sonntag im Monat gehen wir in die Colbitz-Letzlinger Heide. Wir nehmen sie damit Stück für Stück symbolisch in Besitz ..." Besitz - Eigentum, Eigentum verpflichtet, also müssen wir uns wieder etwas um die Heide kümmern. Und dass wollen wir wieder bei einem kleinen Frühjahrsputz tun, der mit dem 104. Friedensweg verbunden ist. Dazu treffen wir uns am Sonntag, den 03. März 2002 um 14 Uhr in Neuenhofe, in der Teichstraße in Ortsmitte. Dort findet die Kundgebung statt. Vielleicht gibt es noch ein kleines Bonbon in Form eines Kulturprogramms. Genaueres ist vorher der Presse, unserer Homepage oder telefonisch bei den Kontaktadressen zu erfahren. Nach der Kundgebung fahren wir noch ein Stück mit den Fahrzeugen zum Eingang Jägerstieg. Im Gebiet zwischen Jägerstieg und Zackelberg wollen wir die Natur etwas vom Schrott befreien. Für kleine und große Leute ist etwas vertreten, vom kleinen "Wohlstandsmüll" bis zum großen Brocken, wie dem "Wagen 87". Wer nicht arbeiten kann oder will, kann einen Spaziergang zur schönen Aussicht unternehmen. Dort kann man bei entsprechendem Wetter bis Magdeburg oder zum Brocken sehen. Wegen des Frühjahrsputzes ist es ratsam, entsprechende Kleidung mitzubringen.

Sollte der Winter noch einmal zuschlagen, gibt es im Gebiet steile Hänge zum Rodeln.

Zum Arbeitstreffen winden wir uns pünktlich und möglich zahlreich am Mittwoch, den 06. März 2002 um 19 Uhr in Gardelegen, Gaststätte "Pott" in der Ernst-Thälmann-Straße 23 ein.

Auf der Rückseite wird Joachim Spaeth etwas die "Sicherheitskonferenz" von München unter die Lupe nehmen.

Euer

Helmut Adolf

 

München, 02./03.Februar 2002: Ziviler Widerstand gegen Kriegs-Welt-Elite?!

Joachim Spaeth

Auf der Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik kommen alljährlich Militärexperten aus aller Welt zusammen. Die 38. Konferenz vereinigte 250 Teilnehmer aus 43 Ländern, darunter 38 Außen- und Verteidigungsminister.

"Die beste Verteidigung ist ein guter Angriff" neue Ziele im Anti-Terror Krieg definierte USA-Senator John McCain, nach Afghanistan sei Irak die nächst Front. Laut McCain geht von Präsident Saddam Hussein die Gefahr von Massenvernichtungsmitteln aus.

Die von Bush propagierte Achse des Bösen, zwischen Irak, Iran und Nordkorea kann der russische Verteidigungsminister Iwanow nicht nachvollziehen, er fordert vielmehr die Aufhebung der Sanktionen gegen den Irak.

Horst Teltschik einstiger Sicherheitsberater von Helmut Kohl, jetzt Vorstandsvorsitzender der Herbert-Quandt-Stiftung der BMW AG und Hauptorganisator der Konferenz befürchtet eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft im Nordatlantik-Pakt", nach der Führungsnation USA kommt lange nichts und dann die europäischen Staaten.

Militärische Entwicklungen und Investitionen werden kaum noch koordiniert, die Technologie-transfer gestört, beklagte Rudolf Scharping. Über eine gerechtere Welt und Frieden wurde auf dieser Sicherheitskonferenz nicht geredet, die Kategorien von Kampfeinsätzen und wirksamer Kriegsführung überwogen.

Während Münchens Oberbürgermeister die Sicherheitskonferenz begrüßte, trafen sich trotz stadt-weitem Versammlungsverbot tausende Demonstranten auf dem Marienplatz. Anziehungspunkt war die dort stattfindende Pressekonferenz des "Münchner Bündnisses gegen die Nato-Sicherheitskonferenz" mit Claus Schreer, der vor laufenden Kameras festgenommen wurde, Siegfried Benker (Grüne Stadtratsfraktion)und dem Liedermacher Konstantin Wecker.(P.S. Wecker ist am 02.03.02, um 20 Uhr in Magdeburg im AMO-Kultur- und Kongreßhaus zu erleben).

Viele Menschen hatten sich den Mund verklebt, so äußerten sie ihren Protest gegen die Unterdrückung des Grundrechtes auf freie Meinungsäußerung. Seit 1933 erstmalig, riegelten Einsatzhundertschaften das Münchner Gewerkschaftshaus ab, in der eine Diskussionsveranstaltung des Anti-Nato Bündnisses stattfand.

3500 Polizisten aus mehreren Bundesländern standen 7000 friedlichen Demonstranten gegenüber, 792 wurden zeitweilig in Gewahrsam genommen. Die bayrische PDS-Bundestagsabgeordnete Eva Bulling-Schröter berichtet: "Viele Menschen wollten sich nicht mit einem Demonstrationsverbot abfinden und artikulierten ihren berechtigten Protest. Dafür gab es Prügel, Einkesselungen durch die Polizei und massenweise Verhaftungen. Bände sprechen auch Berichte von Verhafteten. Sie erzählten, dass sie nicht telefonieren durften oder ohne Decken mit 35 Leuten auf dem kalten Boden sitzend die Nacht in der Zelle verbringen mussten. Eingekesselte berichteten, dass sie daran gehindert wurden die Toilette zu benutzen. Eltern versuchten zuerst vergebens in einer Polizeiwache etwas über ihre minderjährigen Kinder zu erfahren. Erst als ich meinen Abgeordnetenausweis zeigte, durften sie die Wache überhaupt betreten"

Dr. Konstantinos Karachalios Gründungsmitglied von ATTAC München in einer Veranstaltung unter dem Thema "Globalisierung und Krieg" im Münchner Eine-Welt-Haus u.a. folgendes Fazit:

"...Ø Wegen der damit einhergehenden Zuspitzung der Konflikte, werden einerseits der repressive Apparat innerhalb unserer westlichen Gesellschaften und die aggressive Kriegs-Maschinerie an der Peripherie andererseits auf Hochtouren gebracht. Die Ausschaltung der Demokratie, die wir in Mün-chen über das Wochenende erlebt haben ist m.E. nur das Preludio. Die eigentliche Musik kommt noch.
Ø Gegen diesen nihilistischen, frontalen Angriff auf die Humanität, müssen all diejenigen wie ich, die so konservativ sind, dass sie ihren Kindern zumindest ein Teil der Welt überlassen möchten, was sie selbst erlebt haben, sich mit langem Atem rüsten und wehren mit allen Mitteln des zivilen Widerstands und der politischen Überzeugung. Es wird ein sehr harter und langer Kampf, wenn aber unsere Gegner gewinnen, bleibt praktisch nichts mehr zu verlieren, für sie auch nicht."

Quellen: u.a. http://www.friedensratschlag.de , http://www.attac-netzwerk.de , Neues Deutschland vom 04.02.2002, http://www.pds-bayern.de