Rundbrief Februar 2001

Kontaktadressen und Mitfahrbörse:
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben, ( 0 39 04 / 4 25 95, Fax 0 39 04 / 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, ( 0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Joachim Spaeth, ( (01 72) 3 99 42 62

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E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de 

 

Abs.: Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben

„Ich achte demokratisch gefasste Beschlüsse.“ 
Tilman Tögel, MdL (SPD)
 auf dem Weg zur Eröffnung des Gefechtsübungszentrums

Haldensleben, 22.01.2001

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

zunächst möchten wir uns für das Durcheinander beim 90. Friedensweg entschuldigen. Damit so etwas nicht noch einmal passiert, wurden erste Maßnahmen eingeleitet. Zunächst ist ein Schild mit der Aufschrift "Treffpunkt" in Auftrag gegeben worden. Leider hat sich noch niemand auf der Pinnwand für die Mithilfe an der Erstellung entsprechender Wegweiser gemeldet. Darum bitte ich hiermit nochmals um Mithilfe. Weiterhin bitte ich darum, dass auch dem als Leitfahrzeug auserkorenen Wagen gefolgt wird und nicht wieder überholt wird.

Bei unserem Auftritt zur Einweihung des Gefechtsübungszentrums in Letzlingen war das Schaukelpferd mit "SPD" auch dabei. Dieses kennzeichnet die Haltung der Landesregierung zur Colbitz-Letzlinger Heide, die ja durch Unterzeichnung des so genannten Heidekompromisses die Türen erst dafür geöffnet hat, dass sich die Bundeswehr in der Heide einnisten und im Januar ihr Gefechtsübungszentrum in Betrieb nehmen konnte. Aus den Initiatoren der Aufkleber mit dem durchkreuzten Panzer sind die Ehrengäste der Einweihung geworden.

Der 91. Friedensweg beginnt am Sonntag, den 04. Februar 2001 um 14 Uhr in Meseberg in der Ortsmitte an der Bushaltestelle. Erwartet wird eine Delegation der Bürgerinitiative FREIe HEIDe aus der Kyritz-Ruppiner Heide. Dort konnte man statt der Einweihung einen Prozessgewinn feiern. Zur Überbrückung der Wartezeit gibt es die Möglichkeit sich ab 13 Uhr die museale Ausstellung auf dem Hof von Bauer Truckenroth in der Dorfstraße 11 (gegenüber der Gaststätte) anzusehen. Nach der Kundgebung geht es in gemeinsamer Fahrt zum Ausgangspunkt der eigentlichen Wanderung. Es geht in Richtung Schanzenberge. Diese laden zum Rodeln ein, wenn sie schneebedeckt sind. Wenn das Wetter klar ist, kann man von dort aus nach Magdeburg sehen. Der Weg führt auch an der Westfassung des Wasserwerkes Colbitz vorbei, was uns die enorme Bedeutung der Colbitz-Letzlinger Heide für unser Trinkwasser vergegenwärtigt. Wenn wir wieder am Ausgangspunkt angelangt sind, haben wir etwa 5 km zurück gelegt.

Die konsequenteste Art, sich dem Wehrdienst zu widersetzen, ist die Totale Kriegsdienstverweigerung. Wenn viele Männer diesen Schritt gehen würden, wären die Truppenübungsplätze bald "aus Personalmangel geschlossen". Ein Prozess gegen einen Totalen Kriegsdienstverweigerer findet am Dienstag, den 30. Januar 2001 (welch historisches Datum!) vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten um 9.00 Uhr in Raum 131 1/B in der Wilsnacker Str.4 statt. Treffpunkt für eine gemeinsame Demo zum Gericht ist um 08.15 Uhr, S-Bahnhof Bellevue.

Das Arbeitstreffen findet am Mittwoch, den 07. Februar 2000 um 19 Uhr in Lindhorst bei Wehdes, Lindenstraße 17 statt.

Euer

Helmut Adolf

 

Es folgt ein Bericht von Werner Grellmann:

Anhörung im Umweltausschuss zum Verordnungsentwurf für den Naturpark Colbitz-Letzlinger Heide

Am 18. Januar 2001 fand eine öffentliche Anhörung im Ausschuss für Raumordnung und Umwelt des Landtages zum Entwurf der Verordnung für den Naturpark Colbitz-Letzlinger Heide statt.

Die Anhörung ging auf den Antrag der Fraktion der PDS vom 11. Februar 1999 zurück, nachdem der - damals vorliegende - Verordnungsentwurf schnellstmöglich, spätestens aber bis zum 30. Juli 1999 zu erlassen und damit der "Naturpark Colbitz-Letzlinger Heide" auszuweisen sei.

Die Einladung erging mit Schreiben vom 12. Dezember 2000 an den Förderverein Naturpark Colbitz-Letzlinger Heide e. V., an den Zweckverband und an die Vertreter der betroffenen Landkreise. Aus der Einladung ist erstens zu ersehen wie zügig im Landtag und in der Landesregierung gearbeitet wird und zweitens, dass der Abstand zum Naturpark Colbitz-Letzlinger Heide sehr beträchtlich sein muss, denn es wurden neben dem Zweckverband auch noch weitere Mitglieder extra eingeladen.

In der Begründung des PDS-Antrages heißt es, das die Ausweisung des Naturparkes durch das Umweltministerium längst überfällig sei. Inzwischen existiere mit dem Zweckverband Naturpark Colbitz-Letzlinger Heide ein kompetenter Träger, in dem sich der gleichnamige Förderverein und die drei zuständigen Landkreise zusammengeschlossen haben. Und weiter: Das vorgeschlagene Naturparkgebiet stellt nicht die optimale, aber die derzeit einzig mögliche Lösung dar. Sie wird im Sprachgebrauch des Zweckverbandes als die "Reifenlösung" bezeichnet. Dieser "Reifen" soll in den nächsten Jahren um alle die Gebiete nach innen verbreitert werden, die aus der militärischen Nutzung entlassen werden.

Mit Schreiben vom 9. Januar 2001 übergab der ehrenamtliche Geschäftsführer des Zweckverbandes, Herr Bredthauer (LK Ohrekreis), eine gemeinsame Stellungnahme des Zweckverbandes zum nunmehr 6. Verordnungsentwurf (!) an den Vorsitzenden des o. g. Ausschusses, Herrn Dr. Daehre. Der Zeitraum bis zum 18. Januar 2001 reichte der Verwaltung des Landtages nicht aus, die Stellungnahme an die Mitglieder des Ausschusses weiter zu reichen. Deshalb wurde die Stellungnahme vom Vorsitzenden des Zweckverbandes, Herrn Prehm (LK Altmarkkreis Salzwedel), dem Ausschuss mit nachfolgenden Schwerpunkten vorgestellt, die hier auszugsweise genannt werden:

Der Beitrag von Herrn Prehm wurde durch die Ausschussmitglieder aufmerksam zur Kenntnis genommen. Sachkundige Fragen stellte vor allem der PDS-Abgeordnete Harry Czeke, der sich besonders für die abweichenden Auffassungen des Zweckverbandes zum Verordndungsentwurf informierte. Den aufgeworfenen Rechtsfragen im Verordnungsentwurf zur Übertragung hoheitlicher Aufgaben und zur Aufkündigung der Trägerschaft durch das Umweltministerium nach grober Verletzung dieser Verordnung begegnete der Ministeriums-Advokat mit schwachen Argumenten, aber aus unerschütterlicher Position. Die finanziellen Probleme, von denen der Zweckverband betroffen ist, werden mit parlamentarischer Höflichkeit umschifft, denn von Geld spricht man ja in diesen Kreisen ohnehin nicht.

Das Fazit des Teils der öffentlichen Anhörung verkündete der Ausschussvorsitzende, Herr Dr. Daehre, zum Schluss: Erwarten Sie von der Legislative, dem Landtagsausschuss, nicht zu viel!

Wie wahr!