Rundbrief Oktober 2002

Kontaktadressen und Mitfahrbörse: 
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben, ( 0 39 04 / 4 25 95, Fax 0 39 04 / 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, ( 0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Gisela Mühlisch, ( (0 39 04) 4 05 70

Spendenkonto: Gisela Mühlisch, Kto. 3010008448, BLZ 81050555, Sparkasse Stendal, Stichwort: OFFENe HEIDe

E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de 

 

Abs.: Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben

Haldensleben, 27.09.2002

Der Wähler legalisiert die Handlungen, die später gegen ihn unternommen werden.
Herbert Wehner

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

den Bäumen an der B 71 zwischen Letzlingen und Gardelegen war es egal, wer denn nun der Wahlsieger bei den Bundestagswahlen war, sie wurden kürzlich gefällt, damit die Panzer ungestört mit der Eisenbahn in die Heide zum Üben in die Heide fahren können. Bei der einen Bundesregierung wurde die Heide fürs Militär okkupiert, bei der anderen wurde munter weiter gemacht und der Krieg zum Üben mitgeliefert. Leider hat die Frage Krieg und Frieden wohl bei der Wahl nicht die entscheidende Frage beim Wahlvolk gespielt. Mal sehen, ob die altneue Regierung die Katze, oder viel mehr den Wolf aus den Sack lässt und sich doch noch an einem Irak-Krieg beteiligt.

Zum 111. Friedensweg am Sonntag, dem 06. Oktober 2002 um 14 Uhr gibt es ein besonderes Programm. Treffpunkt ist in Neuenhofe die Teichstraße in der Ortsmitte. Bereits ab 13 Uhr öffnet sich die Tür des Heimatmuseums Kornhaus in der Brennereistraße 23. Musikalisch werden wir vom Seniorenchor der Volkssolidarität Haldensleben unter Leitung von Waldtraut Kerstan begrüßt. In gemeinsamer Fahrt geht es zum Jägerstieg, wo noch weitere Lieder des Chores folgen. Was ist ein Friedensweg im Oktober ohne eine Pilzberatung mit Brigitte Ullrich, die bereits einen Vortrag vorbereitet hat, der uns wieder etwas tiefer in die Geheimnisse der Pilze eindringen lässt. Wer noch einen markanten Pilz findet, kann ihn zum Friedensweg mitbringen.

Der Seniorenchor hat die CD "Heidelieder" eingespielt. Diese ist der Bürgerinitiative OFFENe HEIDe gewidmet und feiert zum Friedensweg Premiere. Für 15 Euro ist die CD zu haben. Dafür schon einmal ein Dankeschön an den Chor und an Bernd Luge, von dem das Foto auf der Hülle stammt. Die CD ist vielleicht ein Tipp für ein Weihnachtsgeschenk. Wenn alle CDs verkauft sind, können wir kurzfristig neue bestellen. Der etwa 5 km lange Weg führt uns in das Gebiet zwischen Jägerstieg und Butterwinkel. Wenn noch Platz ist, kann man auch auf einem Kremser mitfahren.

Um weitere Vorhaben der OFFENen HEIDe geht es wie immer beim Arbeitstreffen, in diesem Monat am Mittwoch, den 09. Oktober 2002 um 19 Uhr in Dolle in der Gaststätte "Deutsches Haus", Magdeburger Straße 25 (direkt an der B 189).

Euer

Helmut Adolf

Es folgt ein Beitrag von Werner Grellmann, der in der lokalen Presse erschienen ist und sich der Behandlung des Naturparkes im Gemeinderat von Colbitz widmet.

Der Gemeinderat von Colbitz hat sich am 22. August nicht ganz vergeblich mit dem Antrag des Bürgermeisters Heinz Kühnel herumgeschlagen. Die Mehrheit des Gemeinderates, so die Volksstimme vom 24. August, fühle sich nicht genügend über das Für und Wider zum Naturpark Colbitz-Letzlinger Heide informiert. Das ist schon erstaunlich! Denn einerseits verfügt der Bürgermeister von Colbitz über Informationsquellen, die nicht einmal dem Förderverein Naturpark Colbitz-Letzlinger Heide zugängig sind, andererseits ist er bei seinem guten Informationsstand nicht in der Lage, seinen Gemeinderat umfassend zu informieren.

Richtig ist, dass sich der Förderverein dafür einsetzt, dass mit der Übernahme der Trägerschaft des Naturparkes durch den Zweckverband mindestens eine hauptamtliche Stelle in der Koordinierungseinrichtung anzulegen ist. Das wird für notwendig gehalten, um eine kontinuierliche Leitung der Tätigkeit in der ABM-besetzten Koordinierungsstelle abzusichern. Diese Arbeit wird derzeit ehrenamtlich durch den Förderverein geleistet. Die drei Landkreise haben Verständnis für die Anregung des Fördervereins, sie tun sich - aus finanziellen Gründen - sehr schwer damit. Dass diese Stelle auch noch hochdotiert sein soll, darüber haben sich die Vertreter der drei Landkreise gegenüber dem Förderverein in Schweigen gehüllt. Bloß gut, dass der Bürgermeister von Colbitz damit endlich über die Volksstimme an die Öffentlichkeit geht !

Weiterhin weiß der Bürgermeister von Colbitz zu berichten, dass in der Naturparkverwaltung zwölf bis fünfzehn Mitarbeiter beschäftigt werden sollen. Wenn die drei Landkreise sich schon schwer tun, eine hauptamtliche Stelle zu finanzieren und das Umweltministerium auch sehr sparsam mit seinen Mitteln umgehen muss, dann ich frage mich, aus welchen Quellen der Bürgermeister wohl sein Wissen geschöpft hat.

Wenn der Bürgermeister von Colbitz den Verordnungsentwurf zur Ausweisung des Naturparkes auch nur zur Kenntnis genommen hätte, dann müsste er wissen, dass mit der Übernahme der Trägerschaft durch den Zweckverband keine weitere Behörde geschaffen wird. Es kommt bei einigen Gemeindevertretern vielleicht gut an, wenn der Herr Bürgermeister von einer "weiteren Gängelbehörde" spricht. Die Verwendung der Bezeichnung "weitere Gängelbehörde" ist ein Kennzeichen dafür, dass der Bürgermeister von Colbitz noch nicht in dem System der Verwaltung angekommen ist. Die Auseinandersetzung mit der unteren Naturschutzbehörde Ohrekreis als Grund für die Nichteingliederung der Colbitzer Liegenschaften in das Gebiet des Naturparkes anzugeben, ist alles andere als logisch. Auch wenn der Nichteingliederung zugestimmt werden sollte, werden Auseinandersetzung mit dieser "Gängelbehörde" weiterhin stattfinden.

Der Bürgermeister erklärt: Ich bin für den Naturpark, aber nicht auf Kosten der Kommunen. Gleiches sagt auch der Herr Hauptmann Baldus, Bürgermeister von Jävenitz. Der Mitgliedsbeitrag an den Zweckverband beträgt für jedes Mitglied (drei Landkreise und der Förderverein) 3.250 Euro im Jahr. Für jeden Einwohner des Landkreises bezahlt der Landkreis Ohrekreis weniger als 3 Cent. Für die gesamte Gemeinde Colbitz beträgt der Beitragsanteil nicht mal 100 Euro. Hat der Bürgermeister nicht recht, wenn er wegen dieses Beitragsanteils auf die Barrikaden geht ? Und damit, obwohl er für den Naturpark ist, für den Naturpark Colbitz-Letzlinger nicht sein kann. Wie hält er es denn mit den Zuwendungen des Landkreises Ohrekreis für das Biosphärenreservat Mittlere Elbe und dem Naturpark Drömling ?

Der Förderverein hat sich seit seiner Gründung für den Naturpark engagiert und beizeiten die Koordinierungsstelle in Colbitz eingerichtet. Durch die Koordinierungsstelle wurde die Renovierung des Museumshofes geplant und realisiert. Das Büro der Koordinierungsstelle im Museumshof wurde mit Fördermitteln, die durch den Förderverein über ein ABM-Projekt beschafft worden sind, in einen brauchbaren Zustand wiederhergestellt. Für die Gemeinde Colbitz war der Förderverein als Mieter sehr willkommen. Der Mietzins, der für ein nicht benutzbares Büro bezahlt wurde, hätte ausgereicht, in Magdeburg in bester Lage ein Büro anzumieten.

Auf der nächsten Sitzung des Gemeinderates von Colbitz soll dieser Tagesordnungspunkt vom 22. August erneut behandelt. Wenn Vertreter des Fördervereins und/oder des Zweckverbandes vom Bürgermeister Heinz Kühnel zu einer Beratung eingeladen werden, dann wird der Gemeinderat von Colbitz in der Diskussion zu einem Ergebnis kommen, das unserer Region nützlich sein wird.