Rundbrief Oktober 2000

Kontaktadressen und Mitfahrbörse: 
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben,
( 0 39 04 / 4 25 95, Fax 0 39 04 / 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal,
( 0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Joachim Spaeth,
( (01 72) 3 99 42 62

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E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de 

 

Abs.: Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben

Haldensleben, 18.09.2000

Der Friedenswille fängt damit an, 
dass man aufhört, 
von einem gerechten Krieg zu sprechen.  

Sigmund Graff

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

zum 87. Friedensweg treffen wir uns am Sonntag, den 01. Oktober 2000 um 14 Uhr direkt an der Kreisgrenze (Gestell R) zwischen Born und Letzlingen. Der Treffpunkt ist zu erreichen, wenn man von der B 71 am Begrüßungsschild des Altmarkkreises Salzwedel in Richtung Osten abbiegt. Zu Beginn gibt es die schon legendäre Pilzberatung mit Brigitte Ullrich. Damit die Pilzkunde auch recht anschaulich wird, bittet Brigitte Ullrich darum, dass viele Pilze mitgebracht werden. Am Vormittag vor dem Friedensweg gibt es ja noch die Gelegenheit zum Suchen der Pilze. Dann machen wir uns auf den etwa 5 km langen Weg zum Schwarzen Sol. Mit dem Rückweg haben wir also 10 km zu bewältigen. Eine solche Wegstrecke ist nicht jedermanns Sache. Deshalb steht ein Wagen zur Verfügung, den man benutzen kann und dem Chauffeur dafür etwas gibt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, nur einen Teil der Wegstrecke zu gehen und dann wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Aber dann versäumt man das schöne Ziel der Wanderung, ein Sol, umsäumt von ehrwürdigen alten Eichen. Hinzu kommt noch, dass die Natur ihr schönes Herbstkleid trägt. Wir bemühen uns noch darum, dass es vor Ort auch sachkundige Erläuterungen gibt.

Das Arbeitstreffen findet am Mittwoch, den 04. Oktober 2000 um 19 Uhr in Haldensleben in der Gaststätte "Tivoli" statt. Diese befindet sich in Magdeburger Straße 47 in der Nähe der Ohrelandhalle, wo die Fahrzeuge abgestellt werden können. Dann lernt man schon etwas die Stadt des 6. Sachsen-Anhalt-Tages im Jahr 2001 kennen. Unseren Wagen beim Festumzug hat

hat der MDR in seiner Übertragung unterschlagen. Markus Grosser hat gleich danach im Funkhaus interveniert, wonach man dort beleidigt war. Wir werden auf einem der nächsten Friedenswege versuchen, als Ersatz unser Video vom Festwagen vorzustellen. Am Nachmittag war Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner an unserem Stand, den wir an seine Teilnahme am Friedensweg vor 6 Jahren im Oktober erinnert haben.

Die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V. lädt vom 15. bis 17. Oktober 2000 in die Lutherstadt Wittenberg zu einer Tagung unter dem Motto "Braucht Deutschland Militär? Welches Militär braucht Deutschland? Was wird aus der Bundeswehr?"

Von der Evangelischen Erwachsenenbildung der Kirchenprovinz Sachsen in Sachsen-Anhalt wird am Sonnabend, den 21. Oktober 2000 von 10 bis 17 Uhr in Magdeburg ein Seminar zum Thema: "Leo Tolstoi: Leben und Schreiben gegen das Unrecht von Staat und Krieg" veranstaltet. Referent ist Ullrich Hahn, Rechtsanwalt besonders für Kriegsdienstverweigerer und Flüchtlinge, außerdem der Vorsitzende des Deutschen Zweigs des Internationalen Versöhnungsbundes.

Wer Interesse an den Angeboten hat, kann sich direkt bei den Veranstaltern oder bei mir melden.

Bitte die E-Mail-Adressen uns mitteilen, so dass wir den Rundbrief dann elektronisch verteilen können. Damit kommt er schneller an und wir sparen Kosten und Arbeit dabei.

Gibt es unter der geschätzten Leserschaft jemanden, der mit Feuerwerkskörpern umgehen darf? Wenn ja, dann bitte bei mir melden.

Eigenartig ist, welches Selbstbewusstsein die Bundeswehr an den Tag legt. So zum Beispiel haben Vertreter der Bundeswehr bei der Geschäftsführung des Festes 2000 angerufen, was es mit dem Friedensweg zum Fest 2000 auf sich hat. Dann werden die Nachrichtenagenturen kontaktiert, warum so viele TeilnehmerInnen in den Meldungen über unsere Friedenswege genannt werden. Dabei beruhen diese Angaben auf unsere Zählungen.

Die Sonne lässt sich jetzt nicht mehr so lange blicken, das Wetter wird bald nicht mehr so schön sein, dass man immer nur draußen sein will. Da setzt man sich lieber zu Hause in die Ecke und schaut in ein Buch. Außerdem rückt das Weihnachtsfest immer näher und damit verbunden die Frage nach dem passenden Geschenk. Einen Tipp habe ich da: Beim ESPRESSO Verlag in Berlin ist unter der ISBN 3-88520-786-9 zum Preis von 29,90 DM das Buch "Bürgerinitiative FREIe HEIDe Bombodrom - nein danke!" erschienen. Auf 320 Seiten gibt es einiges von den und über unsere FreundInnen in der Kyritz-Ruppiner Heide zu lesen. Von den etwa 50 Bildern ist allerdings nur das Titelfoto farbig. Es gibt Ausführungen zur Geschichte des Landstriches und seines militärischen Missbrauchs. Es ist von Leuten und ihren Motiven für die Mitarbeit in der FREIen HEIDe zu lesen. Weiterhin werden Alternativen zur militärischen Nutzung aufgezeigt. Das Buch wird durch ein Personenregister, eine Chronik der Aktivitäten der Bürgerinitiative und durch den Abdruck von Dokumenten abgerundet. Da findet sich die Aussage von 1991: "Die Bundeswehr strebt grundsätzlich keine Übernahme von sowjetischen Liegenschaften an." In einer Pressemitteilung 2872 der SPD-Bundestagsfraktion (Gerhard Neumann, Dietmar Matterne und Dr. Uwe Küster) vom 30. Oktober 1992 liest man "Wir fordern deshalb den Verteidigungsminister auf, die in seinem verabschiedeten Konzept vorgesehene der Colbitz-Letzlinger Heide und des Übungsplatzes Wittstock-Neuruppin aufzugeben.

Die militärische Weiternutzung der Letzlinger Heide scheint dem Minister selbst nicht ganz geheuer zu sein, verschiebt er seine endgültige Entscheidung doch auf das Jahr 1995, in dem er (nach Abzug der WGT) in dem er ein hydrologisches Gutachten erstellen will, von dem die Zukunft der Heide abhängen wird. Die Fakten liegen bereits jetzt klar auf dem Tisch. Das von Rühe beabsichtigte, mehrjährige Warten auf ein Gutachten, dessen Ergebnis schon heute absehbar ist, bedeutet die massive Einschränkung der wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten einer ganzen Region!"

Die Bürgerinitiative FREIe HEIDe erwartet demnächst ihren Termin vor dem Bundesverwaltungsgericht in Berlin. Damit soll auf Betreiben der Bundeswehr die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Frankfurt (Oder) vom 24. März 1999 gekippt werden, in welcher der Klage von Gemeinden gegen das Bombodrom stattgegeben wurde. Nur konnte ich mich nicht so richtig über die langen Offiziersgesichter nach der Urteilsverkündung freuen, da am gleichen Tag die Bombardements der NATO gegen Jugoslawien begannen.

Euer

Helmut Adolf