Rundbrief September 2004
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Christel Spenn, Schillerstraße 33, 39108 Magdeburg, (
03 91 / 2 58 98 65
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, (
0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Joachim Spaeth, ( (01 60) 3 67 18 96
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Abs.: Christel Spenn, Schillerstraße 33, 39108 Magdeburg
Alle Worte scharwenzeln
um die Wahrheit herum; sie ist keusch.
Wilhelm Busch
Magdeburg, 18.8.2004
Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,
zum 134. Friedensweg treffen wir uns am Sonntag, den 05. September 2004 um 14 Uhr in Kloster Neuendorf, direkt an der B 188. Nach der Kundgebung fahren wir noch vor zum Ausgangspunkt der Wanderung. Auf dem rund 5 km langen Weg geht es am Weinberg, am Jävenitzer Moor vorbei. Wir passieren trockene Gebiete, Feuchtgebiete und eine Waldwiese. So verschieden wie die Landschaften werden auch die Pflanzen sein, die wir antreffen. Das kommt uns entgegen, denn es soll ja eine Kräuterwanderung sein. Die Verarbeitung erfolgt dann gleich vor Ort. Mehr dazu in den Ausführungen von Ingrid Fröhlich-Groddeck. Dem Üben für das Töten der Soldaten in der Heide setzen wir das Sammeln von Pflanzen für das Leben entgegen. Der Friedensweg soll auch genutzt werden zur Beteiligung an der bundesweiten Befragung über die EU-Verfassung.
Zum Weltfriedenstag / Antikriegstag gibt es in Magdeburg folgende Veranstaltungen:
Diskussionsveranstaltung 31. August 2004 um 16.30 Uhr im Haus der Gewerkschaften, Otto-von-Guericke-Straße 6
Ist "Schwerter zu Pflugscharen" heute noch aktuell?
mit Eva-Maria Stange, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und Tobias Pflüger, Informationsstelle Militarisierung und Europaabgeordneter für die PDS.
Am 01. September 2004 wird es ab 17.45 Uhr einen Demonstrationszug vom Hasselbachplatz zum Universitätsplatz geben, der den Protest gegen die Agenda 2010 mit der Forderung nach Abzug aller deutschen Truppen aus dem Ausland verbindet.
Das Arbeitstreffen findet am Mittwoch, den 08. September 2004 um 19 Uhr bei Wehdes in Lindhorst, Lindenstraße 17 statt.
Euer
Helmut Adolf
Der Friedensweg wird dieses Mal gleichzeitig eine Kräuterwanderung werden. Gemeinsam mit Schülerinnen meiner Heilkräuterschule werden wir Heilkräuter zeigen, die an unserem Weg wachsen und über ihre Anwendungen sprechen. Damit Sie Heilpflanzen, die Sie sammeln, auch mitnehmen können, wäre es gut, Sie würden einen Korb mitbringen.
Am Ende des Weges besteht dann die Möglichkeit, aus den gesammelten Pflanzen einfache Hausmittel herzustellen: Wegerich-Honig gegen Erkältung, Stiefmütterchen-Tinktur gegen Akne, Schafgarbekissen gegen Menstruationsbeschwerden, Duftkissen für guten Schlaf oder Johanniskraut-Öl gegen Gelenkschmerzen. Bitte bringen Sie Gläser und Flaschen mit festem Verschluß mit und Geld, wenn Sie Materialien für die Heilmittelherstellung kaufen möchten.
Noch vor einigen Jahrzehnten glaubten die meisten Menschen, die Produkte der Pharmaindustrie seien generell den Heilpflanzen überlegen. Industriell hergestellte Medikamente enthalten immer gleichbleibende, definierte Inhaltsstoffe ohne Nebenstoffe. Die Inhaltsstoffe von Heilpflanzen sind hingegen von Jahreszeit, Klima und Standort abhängig.
Bei vielen Menschen findet aber ein Umdenken statt. Den Heilpflanzen wird mehr und mehr Beachtung zuteil. Immer wieder müssen Pharma-Medikamente vom Markt genommen werden, weil sie unvorhersehbare Nebenwirkungen bei den Patienten hervorrufen. In den Industrienationen sind die Nebenwirkungen von Pharma-Medikamenten zur vierthäufigsten Todesursache geworden (Amerikanisches Ärzteblatt Journal of the American Medical Association vom 15.4.98) und im AOK-Magazin 4/98 wird berichtet, dass 24.000 Pharmapräparate ohne nachgewiesene Heilwirkung auf dem Markt sind.
Den Pharmakonzernen macht das natürlich Angst, wenn immer mehr Menschen erkennen, daß häufig nebenwirkungsreiche Pharmaerzeugnisse durch nebenwirkungsarme Naturheilmittel ersetzt werden können.
Die Auswirkungen dieser Profitängste haben sich bereits in der Gesundheitsreform niedergeschlagen. Die Krankenkassen übernehmen nicht mehr die Kosten für nebenwirkungsfreie Naturheilmittel, sondern nur noch für Pharmaprodukte.
Chronisch Kranke werden durch Dauereinnahme von Pharma-Präparaten wegen der Nebenwirkungen zwangsläufig immer kranker und brauchen immer wieder neue Medikamente. Das Geschäft mit der Krankheit blüht und es wäre ein sicherer sich ausbreitender Markt, wenn es nicht die "lästigen" Naturheilverfahren gäbe.
Den Pharmakonzernen ist demzufolge jedes Mittel recht, um ihren Milliardenmarkt zu sichern. So betreiben sie nicht nur das Geschäft mit der Krankheit sondern weltweit auch das Geschäft mit dem Krieg. Öl-und Pharma-Industrie sind eng miteinander verquickt innerhalb des Petrochemischen Industriekomplexes. Selbstverständlich gehören dazu nicht kleine und mittlere pharmazeutische Betriebe mit ihren seriösen Produkten, das soll hier ausdrücklich betont werden. Diese Betriebe führen wie jeder andere Klein-und Mittelbetrieb ihren Überlebenkampf eben gegen diese großen Konzerne.
USA und Großbritannien gehören zu den größten pharmazeutischen Exportnationen und sie waren es, die den Überfall auf das Ölland Irak geplant und vollzogen haben.
Wenn wir uns gesund ernähren mit biologisch erzeugten Nahrungsmitteln, unsere Krankheiten möglichst mit Naturheilmitteln heilen und kleine Alltagsbeschwerden mit selbst gesammelten oder im Garten gezogenen Heilpflanzen auskurieren, tun wir unserem Körper etwas Gutes und stärken damit Klein- und mittelständische Betriebe. Gleichzeitig leisten wir sogar ein bißchen Friedensarbeit. Dem aggressiven Petrochemischen Industrie-Komplex wird jedesmal ein Quäntchen seines Milliardenprofits entzogen. Wenn das viele kleine Leute mit vielen kleinen Weh-Wehchen tun, wird vielleicht der nächste Krieg um Einflußsphären und Öl verhindert werden können.
Ingrid Fröhlich-Groddeck