Rundbrief August 2003

Kontaktadressen und Mitfahrbörse: 
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben, ( 0 39 04 / 4 25 95, Fax 0 39 04 / 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, ( 0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Joachim Spaeth, ( (01 60) 3 67 18 96

Spendenkonto: Gisela Mühlisch, Kto. 3010008448, BLZ 81050555, Sparkasse Stendal, Stichwort: OFFENe HEIDe

E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de 

Abs.: Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben

Haldensleben, 25.07.2003

Fünf Vorsätze für den Tag: Ich will bei der Wahrheit bleiben. Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen. Ich will frei sein von Furcht. Ich will keine Gewalt anwenden. Ich will in jedem zuerst das Gute sehen.
Mahatma Gandhi

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

nun ist es schon 10 Jahre her, als wir uns zum ersten Mal am 01. August 1993 zum Friedensweg aufgemacht haben. Wir haben es versäumt, am Mikrofon ein Aufzeichnungsgerät anzuschließen, dann würden wir uns wundern, wer mit welchen Ausführungen schon alles vor dem Mikrofon des Friedensweges stand. Und da ist das eigentliche Dilemma. Im Grunde genommen haben wir schon vorher im Kleinen erlebt, was uns seit 1998 die rot-grüne Bundesregierung präsentiert. Es gab zwar bereits am 11. August 1994 den Überfall der Bundeswehr auf unsere Heide. Drei, die an jenem Tag sich der Bundeswehr in den Weg stellten, wurden abgestraft. Aber so richtig los gingen die Aktivitäten der Bundeswehr mit der Errichtung des Gefechtsübungszentrums erst nach der Unterzeichnung des so genannten Heidekompromisses im Jahr 1997. Vertragspartner der Bundeswehr: die Landesregierung aus SPD und Bündnis 90 / Die Grünen. Die Füße, die einst in Turnschuhen zur Ministervereidigung gingen, bewegen sich jetzt in Lackschuhen auf dem diplomatischen Parkett, wo man immer wieder neue Einsätze weltweit für die Bundeswehr parat hat. Wenn PolitikerInnen, die im Wahlkampf "Für Frieden und Abrüstung" annoncieren, in der praktischen Politik Kanzlererhalt vor Kriegsverhinderung stellen, ist das verwerflich und trägt zur Abkehr weiter Menschen von der Politik bei.

In den 10 Jahren sind wir in der Heide gewandert, gelaufen, gefahren, geritten oder gerodelt, haben gegessen, getrunken, geredet, gesungen, getanzt, uns gefreut, geärgert, gelacht und geweint, uns ge- und verirrt. Wir erinnern uns noch einmal an unseren Freund Richard Probian, der trotz seines hohen Alters immer wieder auf den ersten Friedenswegen das Wort ergriffen hat.

Erwähnen möchte ich Friedemann, der die Sache damals mit ins Rollen gebracht hat, Malte Fröhlich und sein schon legendärer Lkw sowie die anderen Fahrzeuge haben Anteil, dass unsere Botschaften, manchmal auch Unrat aus der Heide ins Land transportiert werden. Besonders gut vorbereitet und mit viel Geschichte gespickt wurden die Friedenswege von Wolfgang Richter, Otto Ahrends und Erhard Feilhaber. Wenn in den 10 Jahren etwas von der OFFENen HEIDe gedruckt wurde, war es meist beim Landesvorstand der PDS, und dann war oft Joachim Spaeth in der Nähe. Für die akustische Verständigung sorgte in all den Jahren mit mehr oder weniger Erfolg die Anlage von Joachim Szpöt, an der Anlage oft auch Bernd Hennigs, er ist übrigens der einzige, der an allen bisher 120 Friedenswegen teilgenommen hat. Einmal kam er vom Ostseeurlaub noch pünktlich zum Friedensweg. Aber was wären die Friedenswege ohne die Kunst, insbesondere die Musik. Angefangen bei den Seniorinnen aus Haldensleben über Warnfried Altmann, der für die OFFENe HEIDe eigens ein Werk komponiert hat ("Klangrausch - Rauschklang - Klangrausch - offene Heide"), bis zu Darbietungen von Kindern. Wir müssen endlich eine CD kreieren. Fotografisch festgehalten wurden die Friedenswege und die Landschaften der Heide von Georg Schwill und Bernd Luge. In den Pfarrhäusern in Colbitz und Kloster Neuendorf haben wir Unterstützung erhalten. Einen Überblick über die ersten 100 Friedenswege gibt die Chronik, die für 6 Euro zu haben ist. Sie entstand unter Federführung von Erika Schmidt und wird fortgeführt.

Wir Menschen leben aber nicht allein auf der Welt, wir benehmen uns nur manchmal so, als würden wir es. Zu den tierischen Wegbegleitern unserer Friedenswege gehören unter anderem die Pferde, insbesondere die von Heinz Schmidt aus Börgitz, die so einige Male den Wagen zogen, die großen und kleinen Hunde ("Hexe", "Dolly" und "Lumpi", um nur 3 zu nennen), die vielen Vögel mit ihrem Gesang bis hin zu den Bienen, deren Honig von Familie Ahlers verarbeitet und in die Gläser gebracht wird.

Zum Friedensweg gehören Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Oft haben sie neben der Zeit dann auch noch Geld für die OFFENe HEIDe, die bei Gisela Mühlisch in die Spendentasche wandert. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die neue Kontoverbindung (siehe im Kopf) hinweisen, diejenigen mit Daueraufträgen stellen diese bitte um.

Kurzum, ein Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, was 10 Jahre Friedensweg ausmacht. Ich bitte um Verständnis, dass aufgrund des Platzes hier nicht alle erwähnt werden können.

Vielleicht ist das Jubiläum auch Gelegenheit für ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die sich in der letzen Zeit etwas zurück gehalten haben.

Es gibt den Vorschlag, die Friedenswege im Sommer erst um 15 Uhr zu beginnen, damit ausgeschlafene Kinder daran teilnehmen können. Das würde dann erst ab 2004 praktiziert werden, wenn das so gewünscht wird. Ich bitte um zahlreiche Rückmeldungen zum Vorschlag.

 

Wer am 02./03. August 2003 das 10-jährige Jubiläum des ersten Friedensweges in der entsprechenden Atmosfäre genießen möchte, kann sich bei den Kontaktadressen melden.

Natürlich sind wir auch an der Seite unserer Freundinnen und Freunde der FREIen HEIDe, die gerade kürzlich den Beschluss zur Kenntnis nehmen mussten, dass das Bombodrom weitergeführt werden soll.

Der Treffpunkt zum 121. Friedensweg ist in Dolle das Denkmal direkt an der

B 189. Das ist am Sonntag, den 03. August 2003 um 14 Uhr. Von dort aus machen wir uns nach der Kundgebung auf den Weg zum "Kirchgang" in die Heide, der Weg zur Kirche ist recht weit, wir müssen uns auf insgesamt 7 km einstellen. Da wir aber auf dem gleichen Weg zurückkehren werden, ist es möglich, je nach Befinden und Zeitpolster selbständig umzukehren. 230 km² groß ist das von der Bundeswehr annektierte Gebiet. Da gibt es immer etwas Neues zu sehen, man muss sich nur auf die entsprechenden Wege machen. Es sollen auch diejenigen angesprochen werden, die mal ein etwas längeres Stück Heide erwandern wollen.

 

Zum Arbeitstreffen finden wir uns am Mittwoch, den 06. August 2003 um 19 Uhr in Colbitz, Bahnhofstraße 6 bei Familie Kohl ein.

Den Online-Lesern habe ich es schon mitgeteilt, Dr. Erika Drees muss noch für weitere 16 Tagen ins Gefängnis. Nach einer Rücksprache mit der Justizvollzugsanstalt muss sie diese Haftstrafe wahrscheinlich in der zweiten Septemberhälfte antreten. Auch diese Zeit soll der Öffentlichkeit nicht vorenthalten bleiben. Und wo wir gerade bei der Justiz sind: die belgische Regierung will die Passage in ihrem Strafrecht abschaffen, wonach Kriegsverbrechen weltweit geahndet werden können, die USA haben damit gedroht, das NATO-Hauptquartier aus Brüssel abzuziehen.

Euer

Helmut Adolf