Rundbrief März 2005

Kontaktadressen und Mitfahrbörse:
Christel Spenn, Schillerstraße 33, 39108 Magdeburg, ( 03 91 / 2 58 98 65
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, ( 0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Joachim Spaeth, ( (01 60) 3 67 18 96

Spendenkonto: G. Mühlisch, H. Adolf, Kto. 302839902, BLZ 86010090, Postbank Leipzig, Stichwort: OFFENe HEIDe

E-Mail: info@offeneheide.de  Internet: http://www.offeneheide.de

Abs.: Christel Spenn, Schillerstraße 33, 39108 Magdeburg

Magdeburg, 25.02.2005

Aufforderung
Sags weiter, sags Kindern, sags Kindeskindern, 
es reicht nicht aus zu warten, bis es brennt, um Feuer zu schrein.
Sags weiter, sags Kindern, sags Kindeskindern,
es ist falsch, am Tag nach den Feuern zu schweigen, die Brandstifter trauen sich
heraus aus den Verstecken; schreit jetzt.
Sags weiter, sags Kindern , sags Kindeskindern
es reicht nicht aus zu warten, bis es brennt.
Fritz Deppert

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

Zu unserem letzten Friedensweg in diesem Winter, dem 140., laden wir euch ganz herzlich ein. Wir werden uns am Sonntag, den 6.März um 14 Uhr beim Landsberg an der B189 treffen. Dieser Streckenabschnitt liegt zwischen Dolle und Lüderitz.

Wie jedes Jahr im März werden wir auch dieses Mal unseren Frühjahrsputz veranstalten. Deswegen ist es ratsam, Arbeitssachen anzuziehen. Handschuhe schaden sicher auch nicht.

Unser Arbeitstreffen wird am Mittwoch, den 9.März um 19Uhr in Gardelegen stattfinden. Treffpunkt wird die Gaststätte "Lindengarten" in der Ernst-Thälmann-Str.45 sein.

Wichtigstes Thema wird der diesjährige Ostermarsch sein, der in anderthalb Monaten stattfinden wird. Deshalb bitten wir um besonders rege Teilnahme, da ein Ostermarsch mehr tragende Schultern erfordert als ein Friedensweg.

Folgende Dinge sind in diesem Jahr geplant :

1. Eine Fahrradtour und ein Autokorso von Magdeburg nach Gardelegen. steht bereits fest, allerdings haben wir uns überlegt, daß es z.B. für Stendaler besser wäre, könnten sie von zu Hause aus nach Gardelegen fahren. So entstand die Idee, in diesem Jahr ein Sternfahren mit dem Rad zu veranstalten, das sich in Gardelegen trifft. Dafür brauchen wir jedoch selbständige Aktivitäten aus der Umgebung. Alt- und Neudeutschland. Toll wäre es, wenn eine weitere Fahrraddemo bei der Polizei angemeldet wird. Wir können dies dann im nächsten Heidebrief kundtun. Bitte wendet euch dazu an Peter Haese: Haese-Magdeburg@t-online.de; Tel. 0391/2529480.

2. Es wird eine Kundgebung vor der Gedenkstätte auf der Isenschnibbe geben sowie

3. einen "Markt der Möglichkeiten" (siehe Rückseite).

Zum Markt der Möglichkeiten meldet Ihr euch bitte bei Malte Fröhlich: Telefon und Fax: 039322/91200 froehlichespielgeraete@gmx.de

 

Besser leben ohne Militär

Alternativer Ostermarschaufruf von Malte Fröhlich

 

Das Militär in der Colbitz-Letzlinger Heide behindert die wirtschaftlichen Entwicklungschancen in Sachsen-Anhalt.

Zwei Beispiele mögen diese These belegen:

Das Haldenslebener Sägewerk hat eine viel größere Nachfrage nach Eichenholz, als es Eichen aus der Region aufkaufen kann. Eichenholz ist knapp in Sachsen-Anhalt und in der Colbitz-Letzlinger Heide werden regelmäßig die heranwachsenden Eichen geschräddert.

Jeder Hektar Eichenwald, der auf dem Truppenübungsplatz nicht heranwachsen darf, verhindert Arbeitsplätze im Sägewerk, in der holzverarbeitenden Industrie, im Handwerk, im Transport, im Forst, … .

Holz wird in Zukunft mit knapper werdenden fossilen Rohstoffen eine noch größere Bedeutung als Baustoff und Energieträger gewinnen.

Die Colbitz-Letzlinger Heide als Naturschutz- und Erholungsgebiet für sanften Tourismus würde viele Arbeitsplätze schaffen.

Der Begriff "Heide" galt ursprünglich nicht nur für offene Landschaften, sondern wie im Falle der Colbitz-Letzlinger Heide auch für große unbewohnte Waldgebiete.

An diesen beiden Beispielen wird gezeigt, wie durch die militärische Nutzung Arbeitsplätze und Lebensqualität jetzt und in Zukunft verhindert und zerstört werden.

Auf dem

"Markt der Möglichkeiten"

beim Ostermarsch werden Firmen und Initiativen viele weitere Beispiele zeigen, wie Konversion und ziviles Engagement die besseren Lösungen bieten.

Die Bundeswehr täuscht Sicherheit vor, die es nicht gibt. Kein Panzer kann uns vor terroristischen Anschlägen schützen. Der Preis für diese scheinbare Sicherheit sind verloren gegangene Entwicklungschancen für ganze Landstriche. Z.B. werden auf dem 22.000 Hektar großen Truppenübungsplatz derzeit 2 Lehrlinge ausgebildet. Bei einer zivilen Nutzung dürfte diese Zahl das Hundertfache erreichen.

Der Rechtsruck im Inneren begleitet die Kriegsbereitschaft der deutschen Außenpolitik. Eine Steigerung dieser bedrohlichen Entwicklung ist durch den EU-Verfassungsentwurf zur rechtlichen Verpflichtung geworden. Rechtsruck und Kriegsbereitschaft werden nun auch durch Demokratieabbau befördert. Denn über Kriege entscheiden nicht mehr die nationalen Parlamente, sondern der Rat der EU-Verteidigungsminister.

Infolge fehlender Mittel zerreißt in Europa das soziale Netz. Den Militärisch-Industriellen Komplex bedienen Politiker quer durch alle Parteien mit Bundesregierungsverantwortung willfährig mit unseren Steuer-Milliarden, die überall im Sozialwesen fehlen.

Wir wollen den diesjährigen Ostermarsch nutzen, um unseren Protest dagegen zu artikulieren und Alternativen aufzuzeigen.