Flugblatt August 2001

An jedem ersten Sonntag im Monat gehen wir in die
Colbitz-Letzlinger Heide.
Wir nehmen sie damit Stück für Stück symbolisch in Besitz und erfüllen sie mit friedlichem Leben.

Nächster Friedensweg, der 97.:
Sonntag, 05. August 2001, 14 Uhr
ehemals Waldhaus Forst
B 71 zwischen Letzlingen und Gardelegen

Wanderung 5 km
ans Jävenitzer Moor und in die Heide

Kontaktadressen und Mitfahrbörse für OFFENe HEIDe:

Joachim Spaeth, ( 01 60 / 3 67 18 96
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben, ( 0 39 04/ 4 25 95 Fax 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, ( 0 39 31 /21 62 67 Fax 03931/31 60 08

E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de 

Spendenkonto: Gisela Mühlisch Kto. 3010008448, BLZ 81050555, Sparkasse Stendal, Stichwort OFFENe HEIDe

 

10 Jahre nach dem Landtagsbeschluss

Im August fand vor 8 Jahren auch der erste Friedensweg für eine ausschließlich zivile Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide statt, Anlass für eine kleine Rückschau.

Am 04. Oktober 1991 fasste der Landtag von Sachsen-Anhalt folgenden Beschluss:

  1. Die Regierung des Landes Sachsen-Anhalts ist beauftragt, sich bei der Bundesregierung für die ausschließlich zivile Nachnutzung des bisherigen sowjetischen Truppenübungsplatzes Colbitz-Letzlinger Heide einzusetzen. Gleichzeitig sind die Verhandlungen mit dem Bundesvermögensamt fortzusetzen, insbesondere um die Beseitigung der Schäden und Kontaminationen sowie die Sanierung des gesamten Raumes zu gewährleisten.
     
  2. Zur Absicherung dieses Vorhabens ist eine einstweilige Sicherstellung als NSG/LSG- bzw. Trinkwasserschutzgebiet-System zu beginnen.
     
  3. Auch die zivile Nutzung muss sich dem Ziel des Landschafts- und Trinkwasserschutzes unterordnen und ihnen dienen, sowie zur Renaturierung devastierter Flächen beitragen und neue Schädigungen ausschließen.
     
  4. Die Arbeiten an einer Konzeption zur Entwicklung der Colbitz-Letzlinger Heide zu einem Naturpark sind verstärkt weiter voranzutreiben.

Ähnlich wie der Landtag äußerten sich auch 5 Kreistage und über 100 Stadt- und Gemeindeparlamente.

Nach der Übernahme der Colbitz-Letzlinger Heide durch die Bundeswehr erneuerte der Landtag im September 1994 und Januar 1997 sein Bekenntnis für eine zivile Nutzung der Landschaft. Trotzdem schloss die Landesregierung (nur mit einer Enthaltung der grünen Umweltministerin) im April 1997 den sogenannten Heidekompromiss ab, der das Einfallstor der Bundeswehr ist.

Den Punkt 8 dieses Kompromisses ("Die besonders wertvollen Teilbereiche der Naturausstattung werden ab sofort und zügig gemeinsam mit dem Land erfasst und naturschutzrechtlich gesichert. Festlegungen hierzu erfolgen nur im Einvernehmen zwischen Bund und Land") scheint man vergessen zu haben.

Vom Naturpark (als Reifenlösung um den Truppenübungsplatz herum) steht der Verordnungsentwurf gerade zur Diskussion. Der Landtagspräsident Wolfgang Schaefer nahm an der Eröffnung des Gefechtsübungszentrums in Letzlingen am 17. Januar 2001 teil.