Flugblatt Mai 2001

An jedem ersten Sonntag im Monat gehen wir in die
Colbitz-Letzlinger Heide.

Wir nehmen sie damit Stück für Stück symbolisch in Besitz und erfüllen sie mit friedlichem Leben.

Nächster Friedensweg, der 94.:
Sonntag, 06. Mai 2001, 14 Uhr
Uchtspringe

Einkaufsmarkt an der B 188
Auftakt: Posaunenchor Stendal
Wanderung 7 km nach Schnöggersburg

oder Mitfahrt auf dem Pferdewagen für 10 DM

Kontaktadressen und Mitfahrbörse für OFFENe HEIDe:

Joachim Spaeth, ( 01 60 / 3 67 18 96
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben,
( 0 39 04/ 4 25 95 Fax 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal,
( 0 39 31 /21 62 67 Fax 03931/31 60 08

E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de 

Spendenkonto: Gisela Mühlisch Kto. 3010008448, BLZ 81050555, Sparkasse Stendal, Stichwort OFFENe HEIDe

66 Jahre danach

Im Januar dieses Jahres wurde offiziell das Gefechtsübungszentrum mit großen Feierlichkeiten dem Militär übergeben und somit der sogenannte "Truppenübungsplatz Altmark" in Betrieb genommen. Hier sollen sich die Militaristen internationalen Maßstabs auf dem modernsten Übungsplatz Europas ihre Gelüste auf die Vorbereitung eines neuen Krieges stillen!

Blicken wir einmal 66 Jahre zurück und vergleichen die Entwicklung in der Heide, so sehen wir, dass es damals eine Zeit sehr großer Arbeitslosigkeit gab - wie sie es heute wieder gibt!

Die Fläche von tausend Hektar Waldes, das Zentrum unserer Heide zwischen Ohre und Uchte wurde vom Staat, gegen ein geringes Entgelt für die Besitzer, enteignet. Das war jetzt nicht nötig, da das Gelände von den sowjetischen Besatzungstruppen genutzt worden war.

Große Waffen produzierende Privatbetriebe, wie z. B. Krupp, Thyssen, Mannesmann, Siemens usw. erprobten unter Aufsicht der Deutschen Wehrmacht ihre für die Vernichtung von Menschen und Material entwickelten Produkte. Heute sind es wieder Kriegsmaterial produzierende und erprobende Privatunternehmen, die hier tätig sind.

Damals wurden durch die Aufrüstung auch hier, rings um unsere Heide herum, viele "Arbeitsstellen" geschaffen, es gab keine Arbeitslosen mehr. Heute zeigt sich das gleiche Bild, besonders in der Gemeinde Letzlingen.

Damals wurden durch die Unterbringung von Arbeitern, Verwaltungskräften und Militärangehörigen in Privatquartieren den Einwohnern eine zusätzliche Verdienstquelle geboten und eine Umsatzsteigerung für die örtlichen Geschäftsleute setzte ein. Heute bietet sich in den entsprechenden Ortschaften das gleiche Bild!

Sicherlich gibt es noch weitere Vergleichspunkte beim Aufbau des ehemaligen "militärischen Versuchsplatzes" und des jetzigen "Europäischen Gefechtsübungszentrums" in unserer Heide, doch eines ist deutlich erkennbar: die grundsätzlichen Methoden der Entwicklung heut gleichen denen der Faschisten vor 66 Jahren wie ein I-Tüpfelchen dem anderen.

Die heutige Politik beruht meines Erachtens auf vielen, vielen Lügen und eine davon ist, dass die militärische Kraft zur Verteidigung des jeweiligen Volkes und dessen Heimat gegen feindliche Angriffe da ist. Die Aktivitäten der Militärs in unserer Colbitz-Letzlinger Heide demonstrieren aber ganz etwas Anderes.

Meine Ausführungen sollen auf Grund von geschichtlichen Tatsachen lediglich ein Denkanstoß sein, sie sollen ein Hinweis auf die verheerenden Folgen solch einer kriegsvorbereitenden Politik sein.

Otto Ahrends