Flugblatt März 2005

An jedem ersten Sonntag im Monat gehen wir in die
Colbitz-Letzlinger Heide.
Wir nehmen sie damit Stück für Stück symbolisch in Besitz und erfüllen sie mit friedlichem Leben.

Nächster Friedensweg, der 140.:

Sonntag, 06. März 2005, 14 Uhr

Landsberg an der B 189
zwischen Dolle und Lüderitz

Frühjahrsputz (bitte Arbeitszeug mitbringen)

danach eventuell Entdeckungstour

Kontaktadressen und Mitfahrbörse für OFFENe HEIDe:
Joachim Spaeth,
( 01 60 / 3 67 18 96
Christel Spenn, Schillerstraße 33, 39108 Magdeburg,
( 03 91 / 2 58 98 65
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal,
( 0 39 31 /21 62 67 Fax 03931/31 60 08

E-Mail: info@offeneheide.de  Internet: http://www.offeneheide.de

Spendenkonto: G. Mühlisch, H. Adolf, Kto. 302839902, BLZ 86010090, Postbank Leipzig,
Stichwort OFFENe HEIDe

Das Forsthaus Kesselsohl

Unweit der Bundesstrasse B 189 zwischen den Heidedörfern Colbitz und Dolle lag mitten im Wald das Forsthaus Kesselsohl. Den Namen erhielt das Forsthaus von dem in der Nähe liegenden gleichnamigen Sol. Zur Unterscheidung zur Wasserstelle wird in der Ortsbezeichnung für das Forsthaus im Teilwort Sol ein "h" eingefügt. Vermutlich um 1800 nach den Erfordernissen seiner Zeit erbaut, d. h. Brunnen für die Wasserversorgung und Nebengebäude für die Selbstversorgung der Bewohner. Es war ein kleines Anwesen. Verbindungen über die Landstraße nach Dolle und Cröchern machten die Versorgung mit weiteren benötigten Produkten möglich. Für die mit Pferden gezogenen Fuhrwerke ein beschwerlicher Weg über den Steinberg. Zur Kirche ging man nach Cröchern durch den Priesterbusch, vorbei an dem Heidberg über sandige Wege in das Dorf.

Das Ende für das Forsthaus kam kurz nach dem 2. Weltkrieg. Das Forsthaus wurde aufgelöst und der letzte Förster von Kesselsohl, Herr Garbe, zog in das benachbarte Cröchern.

Nach dem Förster bezogen Umsiedler aus Ostpreußen das kleine Haus, darunter auch die Gattin des letzten Oberforstmeisters der Rominter Heide. Der bekannte Oberforstmeister Walter Frevert gelang in Deutschland Anfang des 20 Jahrhunderts zu Ruhm. Er gilt als der Vater der Deutschen Jagdliteratur. Bücher wie "Das jagdliche Brauchtum", "Wörterbuch der Jäger" oder "Abends bracht’ ich reiche Beute" sind auch heute noch für viele Jäger Standardwerke.

An das Forsthaus erinnern nur noch ein Keller, ein Fundament und einige Apfel- und Kirschbäume im ehemaligen Garten. Geht man vom Parkplatz an der Bundesstraße zu Fuß über den teilweise gepflasterten Zufahrtsweg leicht bergauf zum ehemaligen Forsthaus so ist links ein Kiefernforst, rechts ein Mischwald zu sehen. Der Wald tritt zurück und eine große Kastanie begrüßt den Wanderer in Kesselsohl. Auf der großen Lichtung des ehemaligen Forsthausgeländes wachsen Schneebeeren und einige Fliedersträucher. Heute laden hier Bänke und ein Tisch für eine kurze Rast in der Natur ein. Die Fliederblüte am Forsthaus Kesselsohl war in den umliegenden Dörfern bekannt und zur Blütezeit führten die Sonntagsspaziergänge dorthin.

Neben der gepflasterten heutigen Zufahrt gab es einen zweiten Weg zur Landstraße. Blickt man vom westlichen Rand der Siedlungsstätte in südwestlicher Richtung, so ist der halbe Teil einer alten gepflanzten Eichenallee zu sehen.