Flugblatt Januar 2004
An jedem ersten Sonntag im Monat gehen wir in die
Colbitz-Letzlinger Heide.
Wir nehmen sie damit Stück für Stück symbolisch in Besitz und erfüllen sie mit friedlichem Leben.
Nächster Friedensweg, der 126.:
Sonntag, 04. Januar 2004, 14 Uhr
Neuenhofe, an den Windrädern
6 km Wanderung, Vorstellung des
Radweges nach Meseberg
Kontaktadressen und Mitfahrbörse für OFFENe HEIDe:
Joachim Spaeth, ( 01 60 / 3 67
18 96
Christel Spenn, Schillerstraße 33, 39108 Magdeburg, (
03 91 / 2 58 98 65
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, (
0 39 31 /21 62 67, Fax 03931/31 60 08
E-Mail: info@offeneheide.de Internet: http://www.offeneheide.de
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Eine Nachbetrachtung zum 124. Friedensweg und der
Berichterstattung darüber
von Frigga Conrad aus Gardelegen
Im Gardeleger Kreisanzeiger der Volksstimme wurde dem 124. Friedensweg eine halbe Seite gewidmet. Dass das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) uns ein Dorn im Auge ist, dürfte doch wohl bekannt sein, denn darum gehen wir jeden ersten Sonntag des Monats auf den Friedensweg. Im GÜZ wird Krieg geübt! Übung macht bekanntlich den Meister und wo geübt wird, will man schließlich Meister werden, im Krieg natürlich im Töten. (Falls das einmal einem Soldaten richtig bewusst wird, gibt es dafür einen Seelsorger!) Heutzutage nennt man die Kriegseinsätze "Friedensmissionen", Tötungen kommen höchstens als Kollateralschäden vor.
Auf dem Letzlinger Marktplatz waren nicht 40 Leute, sondern genau 72, allerdings nicht alles Friedensfreunde, wie z. B. Herr Schöndube aus Letzlingen, der das auch Anfang an klar stellte. Er unterstellte der Bürgerinitiative, einfach nie die Wahrheit zu sagen und meinte auch, dass in der Heide keine Angriffsmacht ausgebildet, sondern eine Verteidigungsmacht, wie ja die zahlreichen Einsätze im Kosovo und im Afghanistan zeigen würden. Wir meinen, dass er sich einmal mit dem Begriff Interventionsarmee auseinandersetzen sollte, von der nur ein kleiner Schritt zur Aggressionsarmee ist.
Die größte Unverschämtheit von Herrn Schöndube kam zuletzt: "So blind, wie manche Leute hinter einem Adolf folgten, so blind folgt ihr heute eurem Adolf." Das war nicht nur dumm-frech, sondern eine große Beleidigung für alle Anwesenden, insbesondere natürlich für Helmut Adolf. Ich meine, wer einen der größten Verbrecher der Geschichte mit einem aufrechten Rüstungs- und Kriegsgegner vergleicht, müsste eigentlich verklagt werden.
In der Colbitz-Letzlinger Heide wurde für den 2. Weltkrieg geübt. Jetzt werden wieder dort Kriege vorbereitet. Mir fällt die Warnung von Bertolt Brecht 1951 im offenen Brief an die Deutschen Künstler ein: "Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten."
Also Herr Schöndube, schimpfen Sie weiter oder nicht, wir sind in unserem Friedenswillen nicht umzustimmen!