169. Friedensweg - Golzhausen, 05.08.07, 14:00 Uhr
Der monatliche Friedensweg für eine friedliche Nutzung der Colbitz – Letzlinger Heide begann traditionsgemäß um 14:00 Uhr am Parkplatz neben der Bundesstraße B 189.
Hier, wo bis in den frühen 60ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Gebäude einer Försterei standen wurde den Opfern der ersten Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki gedacht. Im August 1945 wurden diese beiden japanische Städte durch diese neue Waffe zerstört. Die Auswahl der Städte erfolgte von den Militärs und Wissenschaftlern nach den Rahmenbedingungen, wie der geographischen Lage der Städte.
Einsatz und Erprobung der neuen Waffe an der Zivilbevölkerung dieser Städte. Militärisch ist diese Bombardierung nicht zu rechtfertigen.
Zu Gast in der Heide war diesmal Naomi Archer, eine indigene Ureinwohnerin (Indianerin) der USA. Frau Archer wurde am Mikrophon den Teilnehmern des Friedensweges vorgestellt. Von ihrer Arbeit und ihrem Naturverständnis berichtete sie später im Wald. Nach der kurzen Kundgebung formierte sich hinter dem Transparent der OFFENen HEIDe der Protestzug. Ca. 500 m legte der Demonstrationszug auf der Bundesstraße 189 zurück. Der Verkehr ruhte für diese Zeit. Öffentlichkeitswirksam wurde das Anliegen der Bürgeriniative bekundet. Feldjäger in zivil und Uniform, privater Sicherheitsdienst waren vor Ort. Es kam aber zu keinen direkten Kontakt.
Der Friedensweg führte durch den sommerlichen Heidewald. An der Grenze zum Truppenübungsplatz wurde Rast gemacht und bei Kaffee und Kuchen friedliches Leben in die geschundene Landschaft getragen. Erdwälle und Bollwerke quer zum Fahrweg kündeten von neuen Aktivitäten der Übungsplatzbetreiber.
Hier im Wald berichtete Naomi Archer von ihren Erfahrungen mit der Natur und von der Heiligkeit des Lebens. Ob Pflanze, Tier oder Mensch, wir alle sind Kinder des gleichen Vaters, Schwestern und Brüder auf dieser Erde. Wenige Tage zuvor hatte Naomi mit der NAJU eine Wanderung durch die Colbitz-Letzlinger Heide und die Wunden der Erde gesehen. Zitat von ihr: " dabei habe ich festgestellt, dass die Natur durch das Militär eingesperrt wird. Wie wollen wir denn Freiheit für uns selbst verwirklichen, wenn wir Tiere und Pflanzen wegsperren."- Wir als Anwohner der Heide werden ausgesperrt, wir können unsere Heimat nicht frei betreten. In unserem Wald wird das Töten geübt. Von der Heide in die Welt. Hier erhalten die Soldaten die letzten Fähigkeiten für den Auslandseinsatz.
Teilnehmer: 62