165. Friedensweg
- Ostermarsch 2007 LetzlingenAm Ostermontag begann unter dem Thema "Um des Friedens Willen: Global denken – Lokal handeln" der diesjährige Ostermarsch der Bürgerinitiative OFFENe HEIDe in Letzlingen. Gegenüber der Zufahrt zum Kriegsübungsplatz Altmark wurde ein Markt der Möglichkeiten mit Anbietern aus der Region mit ihren rein zivilen Produkten als Gegenstück zu der militärischen Zerstörung einer Landschaft aufgebaut. Auf diesem als Gewerbegebiet geplanten Gelände der Gemeinde Letzlingen, auf dem Zulieferer und Dienstleister für den Truppenübungsplatz sich Ansiedeln sollten passierte nichts. Steuergelder wurden in den altmärkischen Sand gesetzt. Eine kahle Betonfläche blieb über. Jetzt am Ostermontag wurde sie das erste Mal genutzt. Über den Platz erschallte Musik der Haldensleber Musik-Gruppen "Revolution" und "Emotion", an den Ständen bereiteten sich die Ostermarschierer auf ihren friedlichen Weg vor. Ca. 300 Friedensfreunde hatten den Weg nach Letzlingen gefunden. Von diesem ehemaligen Gewerbegebiet begann der friedliche Weg für eine militärfreie Colbitz-Letzlinger Heide zum Marktplatz von Letzlingen. Begleitet wurde der Weg durch Didgeridoo Musik der "Ureinwohner". Auf dem Marktplatz sprach Udo Gebhard, Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes Sachsen-Anhalt zum Thema Soziale Gerechtigkeit, Rüstung, Auslandseinsätze der Bundeswehr. Durch die Moderatorin wurden eindrucksvoll mit Brechtgedichten die Rednerbeiträge eingeleitet. Der zweite Redner der ehemalige Probst aus Erfurt Herr Heino Falcke zum gleichen Thema aus christlicher Sicht. Nach den Reden ging es durch Letzlingen auf einen anderen Weg zurück zum Ausgangspunkt. Hier wurde gegenüber der Grenze zum Sperrgebiet des Kriegsübungsplatzes als Friedenssymbol eine Eiche gepflanzt. Die Eiche ist hier bzw. war in der Colbitz-Letzlinger Heide die am weitesten verbreitete Baumart. Die Zerstörung dieser Landschaft durch die militärischen Übungen ist auch das Todesurteil für diese Baumart. Große Teile des Übungsgebietes werden für den Laser-Betrieb vegetationsfrei gehalten und da stört jede Pflanze, jeder Baum. Der große Naturschützer "Militär" ist in Wirklichkeit der Totengräber der Natur.
Militärische Aktionen kommen vor Naturschutz. An diesem Ostermontag wurde ein neuer Baum gepflanzt, möge sich in seinen Zweigen, Ästen und Rinden ein neues Leben entwickeln. Pfarrer Johannes Lewek sprach ein Friedensgebet für alle Religionen und Menschen der Welt. Der junge Baum wurde von den Ostermarschteilnehmern mit Kranichen als Friedenssymbol geschmückt.
Auf dem Platz "Markt der Möglichkeiten" fand anschließend die Abschlusskundgebung statt. Tobias Pflüger, Mitglied des Europaparlaments und Ulrike Laubenthal von der Sichelschmiede in der FREIen HEIDe stimmten auf die Gegenvorbereitungen zum G 8 Gipfel in Heiligendamm ein.