158. Friedensweg Landsberg, 14:00 Uhr, 03.09.06
Der 158. Friedensweg war trotz schlechter Wettervorhersage und auch schlechten Tagesaussichten gut besucht. Einige neue Gesichter waren bei diesem Friedens-treffen am Heiderand zu entdecken. Trotz fehlendem Mikrophon wurde durch die entsprechende Anpassung der Redner an die Gegebenheiten der kleine Mangel aus-gelichen. Durch die Versammlung führte Klaus Czernitzki mit gutem Einfühlungsvermögen. Eine seiner wichtigsten Aussagen lautete: "Es gibt keine gerechten Kriege!!!" Krieg beginnt in den Köpfen und wir können es täglich in den Medien lesen, hören und sehen. Ein schwarz – weiß denken bei den Politikern, gut und böse ist das einfache nicht funktionierende Denkprinzip. Die Gewaltspirale dreht sich weiter. Möglichkeiten aktiver Friedensarbeit werden nicht beachtet.
Herr Behrfelde erinnerte an den Kriegsanfang 1939. Mit sehr persönlichen Worten erinnerte er an diesen Tag. Wie er den Kriegsanfang am 01.09.1939 und den Krieg als junger Mensch erlebt hatte. Hier in der Colbitz-Letzlinger Heide begannen die Kriegvorbereitungen des Dritten reiches mit der Eröffnung der Heeresversuchs-anstalt Hillersleben 1935. Die Gemeinden Salchau, Paxförde und Schnöggersburg wurden aufgelöst. Es gab die ersten Vertriebenen, lange vor dem eigentlichen Krieg.
Der Verbindungsweg von Lüderitz zum Dorf Salchau führte über den Landsberg.
Frau Küpker berichtete über die Lagerung von Atomwaffen in Deutschland, in Büchel und Rammstein lagern die Massenvernichtungswaffen. Auch deutsche Piloten werden an ihnen ausgebildet. In der Heide gab es auch vor 1989 Raketensilos mit SS-20 Raketen bestückt für Zielgebiete in der Bundesrepublik.
Die Kernspaltung ist für militärische und zivile Nutzung ein Meilenstein bei der Zerstörung des Planeten Erde. Eine außergewöhnliche Häufung von Leukämiefällen um Geesthacht ist seit Jahren bekannt. Atomkraftwerk und Forschungsanstalt befinden sich in unmittelbarer Nähe!!!
Feldjäger und privater Sicherheitsdienst erwarteten die Teilnehmer des Friedensweges bereits am Grenzweg zum Kriegsübungsplatz. Auch der Polizist der für die Sicherung der Demonstranten zuständig ist, fühlte sich zu seinen Uniformierten Kollegen hingezogen. Ich(der Berichterstatter) fühle mich schon wieder in die alte DDR versetzt. Alle bewaffneten Organe arbeiten eng und brüderlich zusammen. Keine Trennung der Gewalten, von der viel beschworenen Demokratie keine Spur.
Die Wanderung wurde von ihnen bis zum Ende eskortiert. Die Friedensfreunde wurden von den Feldjägern wie Kriminelle behandelt. Ein Auto mit ihnen am Anfang und ein Auto am Ende des Demonstrationszuges auf frei zugänglichem Waldweg. Feldjäger mit Motorrad auf dem Gelände des Übungsplatzes. Trotz der starken Präsenz wurde friedliches Leben mit Kaffee und Kuchen in die Heide getragen. Das eigentliche Demonstrationsziel wurde an diesem Tag den Demonstranten versagt. Alle Wege waren gesperrt.
Teilnehmerzahl: 60