157. Friedensweg Meseberg 14:00 Uhr, 06.08.06
Der August ist seit 1945 der Gedenkmonat für die ersten Atombombenabwürfe auf Städte in der Geschichte. Am 06.08.1945 wurde Hiroshima zerstört, 3 Tage später am 09.08. Nagasaki. 161.000 Soforttote beim weltweit ersten Kernwaffeneinsatz auf japanische Städte. Auch in der Colbitz-Letzlinger Heide lagerten Kernwaffen, bestimmt für Städte in der Bundesrepublik. Und jetzt 51 Jahre nach dem ersten Einsatz der A-Bombe lagern noch immer in der Bundesrepublik Deutschland diese zerstörerischen Waffen. Zeit daran zu erinnern. Zum 157. Friedensweg der OFFENen HEIDe wurde dies auch eindrucksvoll getan. Besonders gelungen, ein Gedicht gegen das Vergessen.
Der 157. Friedensweg in Meseberg am Südrand der Colbitz-Letzlinger Heide fand nach dem sehr heißen Juli bei angenehmen Temperaturen und leichtem Regen statt.
Das Land ist ausgedörrt. Nicht nur der weltweite Klimawandel, der Regenschatten des Harzes tragen zu dieser Wettersituation bei. Auch die riesigen vegetationsfreien Flächen des Kriegsübungsgebietes unterstützen die immer größer werdenden Trockenperioden der Region bei.
Zu den Gästen der Kundgebung gehörten auch 2 Friedensfreundinen aus den Niederlanden.
Der eigentliche Friedensweg begann an den Baggerlöchern nördlich der Gemeinde Meseberg. Diese Baggerlöcher, gelegen an der ehemaligen Landstraße zwischen Meseberg und Planken (ehemalige Försterei in der Heide) sind Zeitzeugen. Hier wurde der Kieß für den Bau der Heeresversuchsanstalt Hillersleben gewonnen.
Der Bau dieser Anstalt leitete 1935 die Zerstörung der Colbitz-Letzlinger Heide ein.
Die Deutsche Wehrmacht testete hier ihre Waffensysteme für die Eroberung Europas. Nach dem Ende der Nazi-Herrschaft wurde dieser Platz von der Roten Armee als Panzerübungsplatz weiter ausgebaut und die Zerstörung der Landschaft großflächig fortgesetzt. Seit dem Abzug der GUS-Streitkräfte verwaltet und zerstört die Bundeswehr diesen Platz. Ein trauriges deutsches Erbe.
Am Rande der mit Wasser gefüllten Baggerlöcher wurde die Heide dann mit friedlichem Leben erfüllt, Kaffee und Kuchen für Heidefreunde. Ein abendlicher Spaziergang auf der alten Landstraße nach Planken beendete den Tag.
Teilnehmerzahl: 55