155. Friedensweg, Neuenhofe, 04.06.06, 14:00 Uhr
Am Kornhaus, dem größten Gebäude eines ehemaligen Bauernhofes in Neuenhofe trafen sich am Pfingstsonntag die Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide. Vor der Kundgebung wurden die Teilnehmer des 155. Friedensweges sachkundig von Frau Helmecke durch das kleine Museum des Heidedorfes geführt. Auf 3 Etagen wurde das bäuerliche Leben der letzten 2oo Jahre dargestellt. Viele Gegenstände waren den Besuchern noch aus ihren Kindertagen bekannt. Aber auch Neues gab es zu entdecken. Zum Beispiel die Bedeutung der Ähren an der Brautkrone der Silberbraut anlässlich des Bestehens der 25 jährigen Ehe der Bauersleut. Stehende Ähren für die lebenden Kinder, hängende Ähren in der Krone für die verstorbenen Kinder der Eheleute.
Hinweise für das Bestehen des seit 1935 nahen Kriegsübungsplatzes gab es auch, Verbotsschilder aus dem dritten Reich und eine idealisierte Karte des Versuchplatzes Hillersleben. Vergleiche zu den Verbotsschildern der heutigen Zeit drängen sich auf.
Die Eröffnung des Friedensweges fand auf dem geräumigen Hof vor dem Museum statt. Am offenen Mikrophon wurden die aktuellen Probleme bekannt gegeben. Ein Bericht zu der am Vortage in Berlin stattgefundenen Demonstration gegen Sozial-abbau und Verschärfung der Hartz IV–Gesetze. Eine Einladung zur attac-Veran-staltung –Wasserprivatisierung in Magdeburg - am 12. Juni 19:30 Uhr im Einewelthaus Magdeburg. Für die BI OFFENe HEIDe besonders aktuell die Info zur Gerichtsverhandlung in Gardelegen gegen den Versammlungsleiter des 145. Friedensweges im August 2005. Hier wird durch die Bundeswehr der Versuch unternommen die Bi OFFENe HEIDe einzuschüchtern. Der Zeuge scheute sich auch nicht unwahre Behauptungen vorzutragen. Die Fortsetzung der Gerichtsverhandlung findet vermutlich Ende des Jahres statt.
Noch während der Kundgebung fuhren die Feldjäger am Dorfmuseum vorbei. Präsenz zeigen, Einschüchtern heißt das Motto. Offensichtlich gibt es in der Bundesrepublik Deutschland Bewegungen, die das Recht auf Versammlungsfreiheit, auf freie Meinungsäußerung einschränken möchten. Auf dem anschließenden Weg in die Heidelandschaft war es deutlich zu spüren und zu sehen. Auf dem ausdrücklich auch vom Ordnungsamt erlaubten Weg –den Jägerstieg- wurden die Demonstranten durch die Präsenz der Feldjäger in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Fahrzeuge immer dicht am Demonstrationszug. Selbst Keksbehältnisse, die während der traditionellen Kaffeepause, hinter dem Sperrschild standen führten zur Konfrontation. Da fällt mir nur Heinrich Heine ein: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.......!"
Teilnehmer: 40