149. Friedensweg Jävenitz, 14:00 Uhr 04.12.05

Traditionell begann der Dezember - Friedensweg im Heidedorf Jävenitz. Alljährlich findet hier ein kleiner Weihnachtsmarkt statt. Die OFFENe HEIDe als ein Teil dieser Region hatte sich für einen Info- Stand angemeldet. Trotz Zusage wurde die Stand-Genehmigung am 2.ten Advent zurückgezogen. Hinter den Kulissen arbeitet der Bürgermeister der Gemeinde, Herr Baldus, Bundeswehroffizier in Ruhe. Offensichtlich seinem ehemaligen Dienstherren tief verpflichtet. Als Wolf im Schafspelz stand er unter den Demonstranten und spitzte die Ohren. Gegenüber von der Kundgebungsstelle am Platz vor der Kirche steht ein großes Denkmal. Ein Adler sitzt auf einem großen Steinhaufen und blickt trotzig und raubgierig in die Ferne. Eine Inschrift zeigt an, worum es geht – Unseren Helden 1914–1918 – eines jener unseligen Kriegerdenkmäler in unserem Land. Opfer des ersten Weltkrieges werden zu Helden umfunktioniert. Kein Gedanke an die Sinnlosigkeit dieses Krieges, keine Aufklärung über die Ursachen. Umverteilung der Marktanteile und Großmacht-streben gehörten zu den wahren Ursachen des Völkermordes. Die Planung des Krieges begann Jahre vor dem Ausbruch des Mordens im August 1914. Unter dem Denkmal ein fast frischer Kranz, goldene Schrift auf grünem Grund – Der Bürgermeister. Ein ehemaliger Hauptmann und Führungskraft auf dem Truppenübungsplatz Altmark, Herr Baldus, zeigt wie wenig er gelernt hat und verrät wie sich der Gedanke der Demokratie in den Köpfen der Offiziere ausgebreitet hat.

Am Mikrophon hörten die Teilnehmer eine ganz andere Botschaft, die Botschaft des Friedens und der gewaltfreien Problemlösung. Johannes Lewek, der scheidende Pfarrer für Friedensarbeit sprach ermutigende Worte zur Adventszeit.

Mit einem Autokorso ging es dann zum Ausgangspunkt des Friedensweges. Vom Ordnungsamt des Altmarktkreises Salzwedel war das Betreten des Kriegsübungsplatzes verboten worden. Einer der Gründe, Gefahr für Leib und Leben der Demonstrationsteil-nehmer durch eine Großübung von Panzerverbänden auf dem Platz. Auf unserem friedlichen Weg durch den Wald hörten wir das Fahren der Panzer sehr deutlich. An allen Wegen die wir querten hingen Sperrschilder, allerdings nicht von der Bundeswehr. Der Jagdverband führte am Vortage eine Treibjagd unter "gefechtsmäßigen" Bedingungen durch.

Offensichtlich sind durch Unterholz laufende Treiber einer Jagdgesellschaft nicht durch übende Militärangehörige gefährdet. Auch Minen und Fundmunition können jagende Menschen nicht gefährden. Nur friedliche Demonstranten die auf den Wegen bleiben sind gefährdet.... . Teile einer kritischen Bevölkerung werden ausgegrenzt, Verbote und Drohungen amtlich ausgesprochen. Man möchte unter sich sein, man will nicht gesehen werden. Die Vorbereitung für die Einsätze in aller Welt, die Umwandlung von Bürgern in "Helden" ist nicht für die Öffentlichkeit.

Zum Abschluss wurde wieder friedliches Leben in den dunklen, vorwinterlichen Wald getragen. Leuchtende Kerzen und warmer Kaffee für die Friedenswanderer.

Teilnehmer: 50