142. Friedensweg Vollenschier 13:30 Uhr, 01.05.05
Der 1. Mai ein Sonntag, der erste Sonntag im Mai und somit auch der Tag des Friedensweges im Mai. Bei hochsommerlichen Temperaturen trafen sich die Teilnehmer vor der kleinen 130 jährigen Kirche bei Vollenschier am Nordrand der Colbitz-Letzlinger Heide. Das schöne Wetter ist gar nicht schön, wie wir und der Wetterbericht meinen. Vielleicht ist es schon ein Vorbote zur Klimaveränderung auf der Erde. Die Temperaturen zu hoch, die Tage zu trocken. Bei der Anfahrt zum Treffpunkt konnte man es sehen, die kleinen Pflanzen des Roggens auf den sandigen Heideäckern werden schon braun. Kein Roggen, kein Brot. Wochenlang keine Niederschläge über dem Heideland. Das
Zentrum der Heide eine von Menschen erschaffene Wüste, der Boden vegetationsarm, er kann keine Feuchtigkeit mehr speichern. Auf diesem Boden werden aber weiter militärische Übungen gefahren für fragwürdige Machtansprüche. Damit diese Fahren und Schießen, diese sinnlose Zerstörung endlich aufhört gehen wir für das Leben in die Heide.
Diesmal begann der Friedensweg bereits um 13:30 Uhr mit einer Andacht in der von dem Konsistorialbaumeister Conrad Wilhelm Hase geschaffenen kleinen Kirche. Anschließend gab der Männergesangsverein "Eintracht" aus Gardelegen ein Konzert in der überfüllten Kirche. Viele Gäste mussten draußen bleiben und konnten die Stimmen nur durch Ziegelmauerwerk gedämpft hören.
Der Förderverein Vollenschierer Kirche e.V. veranstaltet immer am ersten Sonntag im Mai sein Frühlingsfest und wir waren ihre Gäste. Aber auch wir hatten Gäste aus Nauenhof im Muldetalkreis hat uns der Pfarrer mit seiner Gemeinde besucht. 43 Gäste aus dem sächsischen Dorf konnten unsere Heide erleben. Auf Grund des sehr vollen Programms an diesem Tag war unsere Kundgebung nur kurz und gemeinsam fuhren wir mit unseren Gästen über einen holprigen Feldweg zum Ausgangspunkt der kleinen Wanderung. Hier
Am Waldrand wurde noch einmal kurz die Heide vorgestellt und dann ging es zu Fuß durch einen kleinen Teil des Sperrgebietes. Auch hier große Trocken-heit, vom Munitionsbergungsdienst behandelte Kiefern, geschredderte Büsche und Heidekrautrester bedeckten den Boden, nur wenige Birken mit frischem Grün. Zerstörte Landschaft als Folge der langen militärischen Nutzung.
Zum Abschluss der Wanderung eine kleine Pause, es gab Kaffee und Kuchen zur Belohnung. Für einen Augenblick war die Heide wieder mit friedlichem Leben erfüllt.
Teilnehmerzahl: 102